Während sich Kimi Räikkönen in Finnland vom Stress der letzten Rennen erholte, standen die Räder in der Ferrari-Fabrik in Maranello selbstverständlich nicht still. Schließlich sind die Italiener guter Hoffnung, Erzrivale McLaren Mercedes im Schlussspurt doch noch abzufangen. "Ich habe mit den Ingenieuren gesprochen und sie sagten mir, dass wir ein paar Neuentwicklungen am Auto haben", erzählte Räikkönen. Mit seinem nochmals modifizierten Ferrari will Räikkönen nun noch einmal voll angreifen, zumal mit Istanbul, Monza und Spa drei seiner Lieblingsrennen auf dem Programm stehen. "Ich glaube, das sind alles Strecken, auf denen wir sehr stark sein werden. Es gibt dort nichts, was gegen uns spricht", betete der noch einmal die Ferrari-Kampfansage der letzten Wochen herunter.

Einen weiteren Vorteil gegenüber McLaren sieht Räikkönen in der tollen Harmonie, die bei den Italienern herrsche. "Ich verstehe nun, was es ausmacht, für Ferrari zu fahren, verglichen mit den anderen Teams. Wir konzentrieren uns nur auf unsere Angelegenheiten, zu hundert Prozent", so Räikkönen. Dennoch ist die Strategie für die Roten angesichts des großen Rückstandes von 20 Punkten denkbar einfach: Volles Risiko. "Ich habe nicht mehr viel zu verlieren, deshalb kann ich mehr als meine Kollegen bei McLaren riskieren. Sechs Rennen scheinen nicht viel zu sein, aber für die Führenden können sie sehr lang werden", glaubt Kimi.

Und auch die kurze Historie des Türkei Grand Prix nährt die Hoffnungen für das kommende Wochenende bei Ferrari. Während Felipe Massa im letzten Jahr in Istanbul triumphieren konnte, siegte Räikkönen bei der Premiere am Bosporus. "Das gibt mir ein besonders gutes Gefühl", sagt der Finne. "Die Strecke ist ähnlich wie Silverstone oder Spa-Francorchamps, wo die aerodynamische Effizienz sehr wichtig ist. Alle reden über die achte Kurve. Sie birgt zwar nicht ganz die Faszination, wie die Eau, aber sie ist auf ihre Art und Weise sehr anspruchsvoll."