Wir kommen jetzt ins letzte Saisondrittel. Hat das Team jene Erwartungen erfüllt, die man sich zu Jahresbeginn gesetzt hat?
Sam Michael: Wir haben seit dem vorigen Jahr unsere Zuverlässigkeit stark verbessert. Wir hatten nur zwei technische Ausfälle in diesem Jahr, was dem Wert der Teams vorne entspricht. Unser Ziel ist es aber, hundertprozentige Zuverlässigkeit zu haben, also arbeiten wir noch daran, das 2008 zu erreichen. Bei der Leistung haben wir uns im Vergleich zum Vorjahr auch verbessert. Auch wenn wir besser sein wollen, so ist der fünfte Platz in der Konstrukteurs-WM dort, wo wir momentan stehen. Unser Ziel für nächstes Jahr ist es, uns wieder zu verbessern, während wir uns Richtung Spitze orientieren.

Die Formel 1 hatte ihre jährliche Sommerpause. Bedeutet das eine Atempause in der Fabrik oder wird weiter eifrig am Auto gearbeitet?
Sam Michael: Es ist die Zeit, wenn das Rennteam, das die meiste Zeit des Jahres auf Reisen verbringt und deswegen oft weg von zuhause ist, einen Urlaub zu machen pflegt. Für den Hauptteil der Werksbelegschaft ist es ganz normale Arbeitszeit.

Es sind nur mehr sechs Rennen zu fahren. Was erhofft sich das Team von den verbleibenden Wochenenden?
Sam Michael: Wir werden versuchen, den FW29 zu verbessern und unsere momentane Position in der Weltmeisterschaft zu festigen.

Sollten wir nach neuen Teilen am Auto suchen oder ist die Entwicklung am FW29 eingestellt und hat sich der Fokus auf den FW30 verschoben?
Sam Michael: Wir arbeiten natürlich immer noch am FW29, aber wir vergrößern auch den Fokus auf den FW30. Das letzte Update für den FW29 wird es beim Japan Grand Prix in Fuji geben.

Alex Wurz und Nico Rosberg geben perfektes Feedback, Foto: Sutton
Alex Wurz und Nico Rosberg geben perfektes Feedback, Foto: Sutton

Wie arbeiten Nico und Alex zusammen?
Sam Michael: Nico und Alex arbeiten wirklich gut zusammen und sie haben gegenseitigen Respekt füreinander. Sie arbeiten beide hart und verbringen viel Zeit damit, über das Auto nachzudenken und darüber, wie man es verbessern kann. Nico und Alex geben mir nach jedem Rennen und jedem Test immer perfektes Feedback. Das ist besonders gut, denn es zeigt ihre Hingabe für das Team und dass sie ein integraler Teil dabei sein wollen, dass wir wieder nach vorne kommen.

Was waren die Höhen und Tiefen dieses Jahr?
Sam Michael: Zwei Höhen des Jahres waren die ersten Rennen, weil unser Auto stärker war als voriges Jahr. Montreal war auch gut, weil Alex unter sehr schwierigen Bedingungen auf das Podest gefahren ist. Die Tiefen waren in Monaco, wo Nico schnell war und im Verkehr aufgehalten wurde und es deswegen nicht zeigen konnte und dann in Montreal, wo er wieder sehr schnell war, aber während des Safety Cars Benzin holen musste, was sein Rennen kaputt gemacht hat.