Kevin, was sind Ihre Aufgaben als Chief Operations Officer bei Super Aguri?
Kevin Lee: Meine Rolle liegt hauptsächlich in der Fabrik, also ist es der Hauptteil meines Jobs, dass das Werk alles Mögliche tut, um das Rennteam zu unterstützen und ihm all das Backup zu geben, dass wir bieten können. Super Aguri ist nach heutigen Standards sehr klein, aber wir haben eine exzellente Gruppe von Leuten, die ständig versuchen, mit den vorhandenen Ressourcen den bestmöglichen Job zu machen. Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass wir dem Team bei jedem einzelnen Rennen die Möglichkeit geben, das schnellste und zuverlässigste Auto zu haben, das möglich ist.

Das jährliche Testverbot geht zu Ende, was passiert während dieser Zeit bei Super Aguri?
Kevin Lee: Die Pause in der Mitte der Saison gibt dem Team die Möglichkeit, durchzuatmen. Alle Mitglieder, die mit dem Rennteam reisen, haben die Möglichkeit für Urlaub. Gleichzeitig ist die Belegschaft in der Fabrik in Leafield damit beschäftigt, die Leistung und die Zuverlässigkeit des Rennautos für die letzten sechs Saisonrennen zu maximieren. Wir arbeiten an der Aerodynamik und verfeinern das Setup für den Italien Grand Prix, wo sehr hohe Geschwindigkeiten und wenig Abtrieb gefahren werden, während wir auch auf die Leistungsteile für die anderen verbleibenden Rennen schauen.

Wie bereitet sich das Team für den Türkei Grand Prix vor?
Kevin Lee: Der türkische Grand Prix ist das erste von drei Rennen, während denen das Auto nicht in die Fabrik zurückkehren wird. Also muss man auf zusätzliche Faktoren achten, während man das Auto vorbereitet und die Logistik abstimmen. Wir haben ein paar kleine Entwicklungen für das Auto, die uns hoffentlich in die Lage versetzen, unseren momentanen Leistungslevel zu halten und unsere Position in der Weltmeisterschaft zu konsolidieren. Unser Resultat voriges Jahr war enttäuschend; ein Auto drehte sich hinaus und Takuma musste nach einem Zwischenfall in der ersten Kurve zu einem langen Stopp an die Box. Dieses Jahr wollen wir beide Autos im Ziel sehen, nachdem sie davor ihr volles Potential entfalten konnten.

Der Istanbul Park ist die neueste europäische Einrichtung, zu der wir reisen. Wie passt sie ihrer Meinung nach in den Formel 1-Kalender?
Kevin Lee: Ich war voriges Jahr beim Grand Prix in Istanbul und war von den Einrichtungen beeindruckt und ich glaube, die Infrastruktur wurde für dieses Jahr noch verbessert. Der Zeitpunkt des Grand Prix passt gut als erstes Rennen nach der Pause, denn es ist eine ziemliche Strecke für die Transporter. Die dreiwöchige Pause gibt ihnen mehr Zeit für die Reise. Was den Kurs selbst betrifft, so denke ich, dass es eine der interessanteren modernen Strecken ist; mit einem Mix aus langsamen und schnellen Kurven und signifikanten Höhenunterschieden.

Zur türkischen Strecke zu reisen, verlangt zwei Kontinente zu befahren. Welche speziellen Faktoren beinhaltet das für das Team?
Kevin Lee: Wie ich erwähnt habe, ist der Türkei Grand Prix der erste in einer Reihe von drei Rennen und die Distanzen, die bewältigt werden, bedeuten, dass die Transporter keine Zeit haben, um zur Fabrik in Leafield zurückzukommen. Deswegen werden die Trucks zusätzliche Mengen an Auto- und Verschleißteilen mitführen. Die Belegschaft in der Fabrik plant bereits die Verschickung von Teilen direkt nach Monza und Spa, um das Lager wieder aufzustocken. Es gibt nach dem Rennen in der Türkei auch gleich einen Test in Monza, das wird die Logistik also weiter erschweren. Wegen der Größe unseres Teams, werden einige Ingenieure und Hilfskräfte bei den Rennen und den Tests sein, also werden sie gemeinsam mit den Fahrern in den kommenden Wochen viel zu tun haben.