Schon seit längerem ist bekannt, dass der holländische Autobauer Spyker seit dem Einstieg in die Formel 1 in finanzielle Turbulenzen geraten ist. Die britische Nachrichtenagentur Reuters zitierte gestern ein Statement der Firma, wonach die negative Presse über die eigene Kreditwürdigkeit das Unternehmen dazu getrieben habe, alternative Geldquellen zu erschließen, um die kurzfristige Liqidität zu sichern. Eines von vielen Szenarios sei auch der teilweise Verkauf des Formel 1-Teams.

Schon im Juni wurde bekannt, dass die Holländer ihren Firmennamen an die Friesland-Bank verpfänden mussten, um weitere Kredite zu erhalten. Kurz zuvor hatte schon Geschäftsführer Victor Muller das Boot verlassen. Seinen Posten übernahm kommissarisch Formel 1-Direktor Michiel Mol. Nun trat allerdings auch Mol von seinen Ämtern zurück. Somit erhält Spyker mit dem bisherigen stellvertretenden Aufsichtsratschef Hans Hugenholtz seinen dritten Geschäftsführer in drei Monaten.

Gegenüber dem holländischen Magazine Formule 1 Race Report bestritt Hugenholtz jedoch, dass Spyker massive Liquiditätsprobleme habe. "Das ist eine Erfindung der Presse", sagte er. Richtig sei hingegen, dass Mol zurückgetreten sei, um einen größeren Teil des Formel 1-Teams zu kaufen. "Wahrscheinlich wollte er einen Interessenskonflikt vermeiden. Das Spyker-Formel-1-Team wird auch in Zukunft weiter existieren", stellte Hugenholtz klar.