Als Freitagsfahrer hat Sebastian Vettel schon einiges an Erfahrung. In Ungarn absolvierte er laut Teamchef Franz Tost nun seinen ersten Dreitagestest für Toro Rosso. Dafür war seine Leistung gut. "Die ersten zwei Kurven waren sehr heiß", sagte uns Vettel über seinen zweiten Grand Prix-Start nach Indianapolis. "Ich war in Kurve 2 neben Tonio, Sato, den beiden Hondas und Davidson - ich dachte mir, das sind genug Autos. Wir fuhren zu viert, fast zu fünft auf die Kurve zu. Das war schon eng."

Danach zogen sich die 70 Runden für ihn lange hin. "Es wäre gelogen, zu sagen, dass es ein Kinderspiel war", gestand Sebastian. "Zum einen mit dem unbekannten Auto, zum anderen wegen der körperlichen Fitness - da gibt es noch viel zu tun." Aber es tat ihm gut, zu sehen, dass einige andere Fahrer verschwitzter aus dem Cockpit kletterten. Der Hungaroring war jedoch härter als Indianapolis, wo er sein erstes F1-Rennen bestritten hat. "In Indy gab es eine lange Gerade, da konnte man noch Durchpusten, hier war es viel härter."

Das Duell gegen seinen Teamkollegen gewann er durch technischen KO. Liuzzi schied mit einem Elektrikproblem aus. "Wir müssen unsere Zuverlässigkeit verbessern", klagte der Italiener. "Ich muss mehr Rennen beenden." Im Gegensatz zu Liuzzi setzte Vettel auf zwei Stopps. "Ich konnte an ihm dran bleiben, dann hatte ich Pech, dass zwei Leute direkt vor mir herauskamen. Generell ist der Teamkollege der erste, mit dem man sich misst, somit waren wir gut unterwegs. Meine Zeiten waren relativ konstant."

Dennoch weiß Vettel, dass er noch ein bisschen herausholen kann. "Ich hatte ein, zwei Fehler drin. Danach ist es hier extrem schwierig, in den Rhythmus zurückzukommen." Sobald man von der Ideallinie runter ist, sind die Reifen dreckig. "Man muss ständig konzentriert bleiben, wenn man nur einen halben Meter zu spät einlenkt, geht gar nichts mehr." Für einen Dreitagstest war der Ungarn GP aber ein gutes zweites Debüt.