Das Qualifying ist in Ungarn entscheidend. Das hörte man im Vorfeld des Rennens immer wieder. Doch da war noch nicht klar, wie entscheidend das Qualifying und dessen Folgen sein würden. In der Nacht von Samstag auf Sonntag versahen die Rennkommissare Fernando Alonso für ein angebliches Behindern seines Teamkollegen Lewis Hamilton mit einer Strafversetzung um 5 Plätze. "Das ist sehr lustig", nahm Alonso es am Sonntag gelassen auf. "Die Strafe bezieht sich auf keine besondere Regel. Es ist einfach eine dieser seltsamen Sachen, die eben passieren. Das Rennergebnis wurde letzte Nacht entschieden." Oder gestern Nachmittag am Ende des Qualifyings - je nach Sichtweise.

Lewis Hamilton kann es egal sein. Er setzte sich am Start problemlos durch, fuhr danach wie ein Uhrwerk seine Runden herunter und holte sich seinen dritten GP-Sieg. Der einzige Herausforderer fuhr ein rotes Auto. Kimi Räikkönen blieb das ganze Rennen im Windschatten des Briten, robbte sich immer wieder an den Silberpfeil heran, doch in dessen Dirty Air konnte er nicht zum Manöver ansetzen. Auch wenn er in den Schlussrunden noch einmal für Spannung im Heck des McLaren sorgte. In der Fahrer-WM führt Hamilton jetzt mit 7 Zählern vor Alonso. Räikkönen schob sich an seinem Teamkollegen vorbei auf Rang 3.

Der dritte Mann auf dem Podium war Nick Heidfeld, der schon zum zweiten Mal in dieser Saison vom Stockerl winken durfte. Die Möglichkeit auf eine bessere Platzierung verlor Heidfeld schon am Start. Er kam schlecht von Platz 2 weg, drohte zeitweise sogar auf Platz 4 zurückzufallen, rettete sich dann aber vor Nico Rosberg und Ralf Schumacher in die erste Kurve. Nur Räikkönen konnte er nicht halten. Der Finne fuhr aber ohnehin deutlich schneller als der Deutsche. Das galt auch für Fernando Alonso, der nach seiner Strafe von Platz 6 nach vorne fuhr und in den letzten Rennrunden noch an Heidfeld herankam. Wie in Bahrain und Frankreich lieferten sich die beiden Streithähne ein heißes Duell, aus dem letztlich der BMW Sauber-Pilot als Sieger hervorging.

Den 5. Rang sicherte sich dahinter Robert Kubica, der bei den Boxenstopps an Ralf Schumacher und Nico Rosberg vorbeiging. Der letzte Punkterang ging an Heikki Kovalainen, der als einer der wenigen Fahrer die ersten beiden Stints auf weichen Reifen fuhr. Bei Ferrari kamen die weichen Pneus erst im zweiten Rennteil auf die Autos - Felipe Massa zog sogar zweimal die superweichen Gummis auf. Gebracht hat es ihm allerdings nichts. Er machte im Vergleich zu seinem Startplatz nur eine Position gut und fuhr als enttäuschter 13. ins Ziel. Aber auch ein Ferrari konnte auf dem überholfeindlichen Hungaroring keine Wunder vollbringen. Erst bei seinem zweiten Boxenstopp schob sich Massa an Takuma Sato im Super Aguri vorbei - das sagt alles. Der zweite Grand Prix von Sebastian Vettel verlief relativ unbeobachtet. Der junge Toro Rosso-Fahrer beendete das Rennen auf Platz 16; einen Platz vor seinem Landsmann Adrian Sutil.