Skurrile Szenen in der Boxengasse hatte man heute nicht nur bei McLaren Mercedes zu verzeichnen. Auch die italienischen Rivalen sorgten für Verwirrung, als Felipe Massa während der zweiten Session mitten auf der Fast Lane anhielt, den Motor abschaltete und sich zurück vor die Ferrari-Boxen schieben ließ. "Es ist frustrierend. Mir ist auf meiner ersten fliegenden Runde in Session 2 ein Fehler passiert, dann kam ich zurück in die Box, und was folgte, war ein Missverständnis bezüglich des Nachtankens. Man hatte mich ohne Benzin auf den nächsten Versuch geschickt", beschreibt Massa die Kommunikationspanne.

Die nachträgliche Betankung lohnte sich für Massa nur bedingt: So klagte er auch auf seiner fliegenden Runde noch über zu kalte Reifen, nachdem seine Pneus während des langen Boxenaufenthalts nicht hatten vorgewärmt werden können. Ergebnis war ein ernüchternder 14. Platz, der dem Brasilianer unter normalen Bedingungen alle Siegchancen nimmt: "Ich glaube nicht, dass ich in die erste Reihe hätte fahren können, aber Platz drei wäre ein realistisches Ziel gewesen. Nun müssen wir schauen, welche Strategie wir wählen, um die Situation zu verbessern." Im teaminternen Duell durfte sich Massa damit trösten, dass es auch für Kimi Räikkönen weder zu Startreihe eins noch auf Platz drei reichte:

"Wir haben entschieden, Kimi in der dritten Session auf den weichen Reifen hinauszuschicken, allerdings haben wir das Potenzial der Reifen nicht ausschöpfen können. Im dritten Sektor ging die Performance stark zurück, was ihn am dritten Startplatz gehindert hat", erklärt Luca Baldisserri das zurzeit so bekannte Phänomen. Doch auch von den Pneu-Problemen abgesehen konnten Baldisserri und Räikkönen nur ein Fazit ziehen: "Um ehrlich zu sein, waren wir heute nicht schnell genug, um unsere schärfsten Rivalen zu schlagen..."