Nick Heidfeld kommt ausgeschlafen nach Budapest, auch wenn ihm seit zwei Wochen hin und wieder nachts sein Sohn Joda deutlich die Meinung sagt. "Noch schläft der Kleine nicht durch, aber er schläft recht viel", sagt Nick. Die Reise zu den Rennen fällt ihm natürlich schwer, doch so lange die Kinder so klein sind, sei es nicht ganz so schwierig. "Es ist nicht viel schwieriger, als vorher auch schon. Es ist schön, zu hause zu sein, aber ich liebe den Motorsport. Es wird dann schwieriger, wenn das Kind etwas älter wird wie bei Juni." Nach dem ganzen Ärger vom Nürburgring und dem Teaminternen Streit mit Robert Kubica konnte Nick mit seiner Familie gut abschalten. "Das hilft ganz enorm, den Ärger zu vergessen", sagt er.

Die Kollision vom Ring ist ohnehin vom Tisch. "Das haben wir intern geregelt, mehr werden wir dazu nicht sagen." Wann man darüber gesprochen habe? "Kein Kommentar." Wie hart die Worte waren? "Ihr könnt so viel fragen, wie er wollt, wir haben das intern geregelt und mehr werden wir dazu nicht sagen." Nur so viel: "Es ist unser aller Ziel, dass wir uns nicht gegenseitig in die Karre fahren. Das werden wir zukünftig auch hinbekommen", ist er sicher. Denn: "Es hat uns am Ring ein Podium gekostet, das ist ärgerlich." Näher möchte Nick nicht ins Detail gehen.

Also werfen wir einen Blick auf das anstehende Rennen in Ungarn. "Die Strecke sollte uns gut liegen", glaubt er. "Nicht so gut wie Lowdownforce-Strecken, aber andererseits haben wir einen guten Abtrieb, uns fehlt nur manchmal der Topspeed. Hier gibt es jedoch so viele Kurven und nur eine kurze Gerade, das sollte uns entgegen kommen." Zudem bringt das Team einige kleinere Neuerungen am Bodywork und der Motorabdeckung mit. Diese sollen mehr Downforce und eine bessere Kühlung bringen. "Das sollte uns helfen." So lange die beiden weiß-blauen Autos sich nicht wieder in die Quere kommen. Aber das soll ja nicht mehr passieren.