So nah kommt Alex Wurz seiner Heimat Österreich während des Rennjahres arbeitsbedingt nie. Der Hungaroring nahe Budapest ist nicht allzu weit von der österreichischen Grenze entfernt, was ihm natürlich zusätzliche Fan-Unterstützung bringt. Doch nicht nur deswegen freut er sich auf den Ungarn Grand Prix. "Die Strecke ist sehr nett und ich genieße ihren Fluss. Es ist aber auch eine technische Strecke, nicht nur, was das Finden eines Setups betrifft, sondern auch weil sie für die Fahrer physisch fordernd ist", erklärt er. Außerdem ist das Rennen recht lange und die Temperaturen sind hoch, was beim gleichzeitigen Fehlen von Geraden die Entspannungsphasen kurz ausfallen lässt. "Ich erwarte, dass das Layout auf unser Auto passt und ich hoffe, dass wir ein paar Punkte mitnehmen können. Ich werde sicher wie verrückt pushen", sagt der Österreicher.

Nico Rosberg geht nicht nur davon aus, dass das Auto auf die Strecke passt, sondern auch sein Fahrstil. "Auch wenn wir ein ähnliches Setup wie in Monaco verwenden, so fühlen sich die beiden Strecken völlig anders an; der Hungaroring ist anstrengender, da es höhere Geschwindigkeiten und höhere Temperaturen gibt. Es ist auch eine der besseren Strecken für unser Auto, also haben wir eine gute Chance, dort gut auszusehen", meint er. Das Wochenende im Vorjahr hat er trotz eines Ausfalls im Rennen in guter Erinnerung und aus der GP2 hat er noch eine Pole Position zu Buche stehen, weswegen er guten Mutes nach Ungarn reist.

Sam Michael weiß aber, dass es alles andere als einfach werden wird, da sich eine Kurve mit der nächsten abwechselt und dadurch die Konzentration der Fahrer auf eine harte Probe gestellt wird. "Der Hungaroring ist eine Strecke mit maximalem Abtrieb, nur Monaco hat weniger Anforderungen an aerodynamische Effizienz. Einfach gesagt, wir können Abtrieb mit viel Luftwiderstand haben und trotzdem schneller fahren." Die Rennstrategie ist für Michael abhängig vom Ergebnis des Qualifyings, kann aber von Team zu Team sehr weit auseinander gehen. "Es ist wichtig, einen guten Start zu haben, da Überholen nicht einfach ist. Das ist aber immer schwer, wegen des Staubs, der normalerweise die Boxengerade bedeckt. Wir arbeiten hart an der Entwicklung des FW29, aber der Kampf um Punkte ist hart und an diesem Wochenende wird es nicht anders."