Es waren wieder einmal Testfahrten zwischen zwei Rennen und für den aufmerksamen Beobachter lässt das nur einen Schluss zu: es kommen wieder neue Bauteile auf die Autos. So wird auch Renault mit einigen frisch getesteten Komponenten nach Ungarn kommen, wie Heikki Kovalainen verriet. "Wir hatten drei Tage in Jerez vorige Woche, um uns auf die erwartet heißen Bedingungen in Ungarn und der Türkei vorzubereiten und ich denke, jeder erwartet an diesem Wochenende ein starkes Rennen", sagt der Finne.

Rein physisch erwartet er aber auch ein recht anspruchsvolles Wochenende, da es kaum Geraden gibt, auf denen man sich ausruhen kann, die Kurven schnell aufeinander folgen und die Strecke sehr wellig ist. Dennoch kann er aus seiner Erfahrung in der GP2 bereits jetzt behaupten, dass es Spaß macht, auf dem Hungaroring zu fahren. "Ich habe in der GP2 auch herausgefunden, dass es schwierig ist, zu überholen und das heißt, dass es wie in Monaco grundlegend sein wird, ein gutes Qualifying für das Rennen zu haben. Wenn wir das haben, dann werden wir in einer Position sein, aus der wir ein aggressives Rennen fahren und Punkte holen können", erklärt Kovalainen.

Giancarlo Fisichella hat den Ungarn Grand Prix nach eigener Auskunft immer genossen, auch wenn ihm die schwierigen Bedingungen im Vorjahr eine Zielankuft vorenthielten. "Wir haben viele Zuschauer, da das Rennen in den Sommerferien stattfindet. Es gibt eine entspannte Atmosphäre und viele Beobachter auf den Tribünen", sagt er. Um vor den Fans gut abzuschneiden, braucht es seiner Meinung nach viel Abtrieb, einen guten Grip und passende Traktion aus den langsamen Kurven heraus. Den Frust des schlechten Abschneidens auf dem Nürburgring hat er bereits überwunden. "Es wurde viel gearbeitet, um zu verstehen, was falsch gelaufen ist und um zu vermeiden, dass wir die Fehler wiederholen", erklärt er.

Diese Fehler gesteht auch Pat Symonds ein, der meint, dass Fehler früh im Rennen zwei gute Punkteplätze gekostet haben. "Es war noch frustrierender, weil es die Art von Rennen war, wo wir normalerweise überzeugen. Wir sind gut darin, schnell zu denken und unter Druck die richtigen Entscheidungen zu treffen. Unsere Fehler schienen sich in Deutschland aber gegenseitig immer schlimmer zu machen", erzählt der Technische Direktor. Die Entscheidung, Kovalainen beim letzten Tankstopp vorzeitig auf Regenreifen rauszuschicken, verteidigte er aber, denn seiner Meinung nach wäre der Finne am Ende ohne Punkte dagestanden, hätte er noch einmal hereinkommen müssen - der Regen kam nur später als erwartet.

Nun geht es aber nach Ungarn und dafür fühlt sich Symonds optimistisch. "Das Auto war im Trim für hohen Abtrieb in Monaco schnell und seitdem haben wir noch Leistung hinzugefügt. Wir hatten auf dem Nürburgring Probleme, die Reifen richtig zum Arbeiten zu bekommen, als es kühler war, aber das sollte mit den höheren Temperaturen, die wir normalerweise in Ungarn haben, kein Problem sein", sagt er. Auch an die Pace der Renaults glaubt er, da sie in Deutschland aufgrund der andersartigen Strategie im Vergleich zur Konkurrenz etwas verschleiert wurde. "Jeder ist auf das Wochenende sehr fokussiert und will demonstrieren, dass das letzte Rennen, wenn auch frustrierend, nichts anderes war, als ein sehr lästiger Pieps in der Leistung."