Am dritten und letzten Tag in Jerez zeigte sich die Sonne noch einmal von ihrer strahlendsten Seite - fast schon zu strahlend für einige. Am Nachmittag kletterten die Temperaturen auf weit über 30 Grad und die Asphalttemperaturen kratzten sogar an der 60 Grad-Marke. "Das machte es schwierig konstante Daten zusammeln", erklärte Jarno Trulli, der am Vormittag durch ein Ölleck viel Zeit verlor und erst nach einem Austausch des Motors wieder auf die Strecke konnte. "Dennoch war es ein positiver Tag, wir konnten ein paar Sachen für das nächste Rennen in Ungarn ausprobieren, das wahrscheinlich genauso heiß wird", sagte der Toyota-Pilot.

Sebastien Buemi kam bei Red Bull wieder zum Einsatz, Foto: Sutton
Sebastien Buemi kam bei Red Bull wieder zum Einsatz, Foto: Sutton

Besser kam Alexander Wurz im Williams mit der Hitze zurecht. Der Österreicher war mit einer Zeit von 1:19.962 der Einzige, der heute unter 1 Minute 20 blieb. Das war gleichzeitig die zweitschnellste Zeit der Woche war. Nur Lewis Hamilton war gestern mit 1:19.670 noch einen Tick schneller als der Williams-Pilot. Hinter Wurz reihten sich Kubica, de la Rosa, Barrichello, Buemi, Trulli, Kovalainen und Sato ein. Allerdings lagen die Zeiten am letzten Tag in Jerez sehr eng beieinander. Zwischen Wurz und Trulli auf Platz sechs lagen gerade einmal vier Zehntel. Takuma Sato, dem langsamsten Piloten, fehlten 1.2 Sekunden auf die Bestzeit.

Nachdem Robert Kubica schon gestern über 100 Runden abspulen konnte, erlebte der BMW Sauber-Pilot heute einen weiteren produktiven Testtag und legte noch einmal 92 Runden nach. So beendeten die Münchener ihren Testtag eine Stunde vor dem offiziellen Ende, da die Kilometerbegrenzung des Motors schon erreicht war.

An den ersten beiden Testtagen standen die Silberpfeile klar an der Spitze der Zeitentabelle. Heute reichte es nur zu drittschnellsten Zeit für Pedro de la Rosa, der wie schon am ersten Tag zum Einsatz kam und neue Aerodynamikteile für den MP4-22 testete. Dafür setzte der spanische Testfahrer mit 111 Runden die Bestmarke in der Duracell-Häschen-Kategorie.

Heikki Kovalainen erwischte einen nich ganz komplikationsfreien Tag., Foto: Sutton
Heikki Kovalainen erwischte einen nich ganz komplikationsfreien Tag., Foto: Sutton

Weniger zufrieden war Heikki Kovalainen, der zuerst von Getriebeproblemen geplagt wurde und dann noch einen unplanmäßigen Motorenwechsel über sich ergehen lassen musste. "Es ist immer frustrierend, wenn man einen Start-Stopp-Tag hat", sagte der Finne, "aber es war wichtig, dass wir an diesem Extra-Tag getestet und weitere Fortschritte mit unserem Entwicklungsprogramm gemacht haben." So habe man die Zeit zwischen den Stopps für nützliche Tests nutzen können, sagte Kovalainen.

Einen sehr guten Eindruck hinterließ wieder Sebastian Buemi bei seinem zweiten Testtag für Red Bull. Der junge Schweizer, der derzeit sowohl in der F3 Euro Serie als auch in der GP2 fährt, zeigte, dass er auch mit einem Formel 1-Auto umzugehen weiß, und war während seiner 68 Runden nur gute drei Zehntel von Alex Wurz Bestzeit entfernt. Mit den heißen Tagen von Jerez geht der letzte Test vor der Sommerpause im August zuende. Vorher trifft sich die Motorsportelite noch zum Großen Preis von Ungarn in Budapest.