Ein Crash unter Teamkollegen sieht immer dumm aus und hinterlässt meistens auch einen bitteren Nachgeschmack bei Fahrern und Teamleitung. Dass BMW-Motorsportchef Mario Theissen alles andere als begeistert über den Unfall seiner beiden Piloten Nick Heidfeld und Robert Kubica in der ersten Runde des Großen Preises von Europa war, machte er nach dem Rennen ziemlich deutlich. "Heute hat die Boxencrew bessere Arbeit geleistet als die Fahrer", sagte er säuerlich. "Das hat uns heute aus dem Kampf um die vorderen Positionen zurückgeworfen." Offen ließ er allerdings, welchem seiner beiden Fahrer er die Schuld für den Zwischenfall gab.

Für Robert Kubica ist die Schuldfrage hingegen eindeutig und während er sich in den offiziellen Statements nach dem Rennen noch zurückhielt, wurde er in kleinem Kreis angeblich umso deutlicher gegenüber Teamkollege Heidfeld, der schließlich nicht nur ihn, sondern auch Ralf Schumacher das Rennen ruiniert habe. "Ein Fahrer, der innerhalb von 20 Runden zwei Fahrer rausdrückt, wird nicht sehr lange in der Formel 1 zu sehen sein", sagte der 22-jährige Pole laut Express. Böse Geister könnten dies durchaus als versteckten Seitenhieb darauf verstehen, dass Nick Heidfeld trotz konstant guter Leistungen immer noch keinen neuen Vertrag für die nächste Saison bei BMW Sauber hat.

Weniger aufgeregt war hingegen die Reaktion des zweiten "Heidfeld-geschädigten" Schumacher. Der Toyota-Pilot bezeichnete seinen Crash mit Heidfeld ebenso wie die Rennleitung als normalen Rennunfall.