Abgenutzte Platten sind in der Formel 1 in Mode. Renault spielt schon seit Wochen einen Song mit dem Titel "Wir wollen BMW schlagen". Noch hat die Musik das Team aber nicht dazu beflügelt - auch nicht am Nürburgring, wo BMW Sauber sich quasi selbst zum Abschuss anbot. Eine ähnlich verkratzte Platte läuft in dieser Saison bei Ferrari. Dort hört man die Stimme von Jean Todt immer wieder sagen: "Wir haben ein Zuverlässigkeitsproblem."

Nachdem es zuletzt Felipe Massa getroffen hatte, war diesmal wieder Kimi Räikkönen dran. "Das müssen wir analysieren. Es ist Pech für Kimi, das liegt allein in unserem Zuständigkeitsbereich." Die Ausrede vom Nürburgringfluch gilt nicht, denn Ferrari hat das gleiche Hydraulikproblem schon im Freien Training in Magny Cours erlebt.

Aufgeben werden die Roten deshalb nicht. "Kimi liegt 18 Punkte hinter dem WM-Führenden und es gibt noch viele Rennen", betont Todt. "Wir haben das Potenzial jedes dieser Rennen zu gewinnen." Dafür ist aber eins von Nöten: "Wir müssen gute Arbeit abliefern." Bei Felipe Massa war das im letzten Abschnitt des Rennens nicht mehr der Fall. Die Schuld am verlorenen Sieg gibt Todt aber nicht seinem Fahrer. "Er ist im Regen am Anfang mit viel Sprit im Tank und im Trockenen schneller gefahren, hat sich einen Vorsprung herausgefahren", so Todt, der niemals einen Fahrer wegen seines Fahrtalents im Regen kritisieren würde. Letztlich läuft alles auf die alte, kleine Platte hinaus: "Wir müssen unsere Performance verbessern und die Zuverlässigkeitsprobleme lösen."