"Unser Job ist es nun, alles zu analysieren, unsere Fehler zu verstehen und zu versuchen, einen Schritt nach vorne zu machen", lautete nach dem Rennen Flavio Briatores überraschende Einschätzung zum Rennen. Wie gewohnt waren die Franzosen ihrem Anspruch, BMW Sauber zu schlagen, hinterhergefahren - obwohl sich das Pilotenduo der deutsch-schweizerischen Allianz selbst einige Fehler geleistet hatte. Die Gelegenheit, aus dem Friendly Fire bei BMW sowie den Wetterbedingungen Profit zu schlagen, blieb ungenutzt.

"Natürlich war es nicht der beste Tag für uns. Aber es macht immer Spaß zu fahren, wenn es regnet, abtrocknet, regnet, abtrocknet...", versucht Heikki Kovalainen dem Rennen noch etwas Positives abzugewinnen, nachdem er auf Rang acht den einzigen Punkt für Renault erobert hatte - zu wenig von Startplatz sieben aus. Verantwortlich für den mäßigen Punkterfolg des Finnen zeichnete sich ein vermeintlicher taktischer Coup des Kommandostands, der Kovalainen von Rang fünf aufs Podest hätte befördern sollen - und ihn am Ende um drei Plätze zurückwarf:

Die Variante, auf Trockenreifen im Regen herumzurutschen, war auf dem Nürburgring allgegenwärtig. Sich auf trockenem Asphalt einen Satz Regenreifen zu ruinieren, blieb allerdings Spezialität der Renault-Truppe, die angesichts des für Rennende angekündigten Schauers bei Kovalainen frühzeitig wechselte. "So musste ich auf Regenreifen zuerst noch fünf Runden im Trockenen fahren. Das hat den Reifen nicht gut getan, daher war die Performance der Reifen im Regen mäßig und ich habe weitere Zeit verloren", zeigte sich auch Kovalainen nur wenig begeistert von der Entscheidung des Kommandostands, "immerhin ein interessantes Rennen, und es ist ein Punkt herausgesprungen..."

Dass in der letzten Runde Lewis Hamilton im Rückspiegel auftauchte, sei für ihn kein Problem gewesen, ergänzte der Finne. Giancarlo Fisichella musste sich dem Briten im McLaren Mercedes allerdings gleich mehrfach geschlagen geben - und kam am Ende nicht über den zehnten Rang hinaus, den er schon beim Neustart eingenommen hatte. Laut dem Italiener ließ auch der R27 zu wünschen übrig: "Nachdem ich mich in der Box hinter Heikki anstellen musste und Zeit verlor, fuhr ich die Stints mit viel Benzin. Dabei war die Balance in Ordnung, aber die Performance war nicht wirklich vorhanden..."