In Silverstone standen sie im Blickpunkt, weil Ferrari eine neue Gattung von ihnen einführte - die Schlagschrauber. In der Eifel versagte nun eine "Wheelgun" der althergebrachten Art. "Es war kein Fahrfehler, kein technischer Defekt am Auto, es war ein Problem mit der Wheelgun", betonte Ron Dennis nach dem Qualifyingunfall von Lewis Hamilton.

Die Schlagschrauber der Teams kommen von Zulieferern, werden also nicht direkt von den Teams gefertigt. "Das gibt es überall", sagte uns Niki Lauda. "Es kann immer einen Zulieferanten geben, der einen qualitativ schlechten Schlagschrauber liefert." Das könne man vorher nicht bemerken. "Sie werden zwar getestet, aber wenn er im falschen Moment kaputt geht, ist das eben Pech."

Deswegen erwartet auch Mario Theissen keine Folgen für die Schlaugschrauberindustrie. "In der F1 gibt es ohnehin eine sehr große Sorgfaltspflicht für alle Bauteile. Aber allgemein gesprochen zeigt dies, dass man nicht vorsichtig genug sein kann. Es wäre jedoch Unsinn, wenn jetzt plötzlich alle Teams ihre Schlagschrauber überprüfen würden." Weitere Probleme lassen sich dennoch nicht ausschließen. "Sie werden regelmäßig getestet, aber offensichtlich kann man es nicht ausschließen, dass etwas passiert, sonst wäre es nicht geschehen." Theissen macht sich jedoch keine Sorgen. "Beunruhigend ist es nur, wenn man etwas nicht nachvollziehen kann, weil dann kann man keine Gegenmaßnahme einleiten."

Aus Sicht des Fahrers erwartet Lauda keine Probleme für Hamilton. Sollte er fit sein, wird er auch am Sonntag im Auto sitzen und ganz normal fahren. "Er ist nicht verletzt, auf einen Typen in seinem Alter hat das überhaupt keinen Effekt", betont Lauda. "Je jünger du bist, desto leichter tust du dir - weil deine Risikobereitschaft anders ist. Das weiß ich aus eigener Erfahrung", sagt er. "Wenn er morgen fährt, fährt er genauso wie vorher."