Drei Stunden Freies Training warteten auf Markus Winkelhock. Die volle Distanz konnte der GP-Debütant nicht gehen, aber trotz der verlorenen 25 Minuten ist Markus zufrieden. "Bis auf den Dreher bin ich zufrieden", sagt er. Auch sein Team ist mit der Leistung zufrieden. "Ich habe mich für den Dreher entschuldigt", so Markus, "aber sie sagten: das gehört dazu." Das sieht auch Mike Gascoyne so. "Er wird viel aus dem heutigen Tag lernen und sich morgen sicher weiter verbessern."

Ansonsten war es ein relativ schwieriger Tag für beide Spyker-Piloten. "Sie klagten über fehlende Stabilität beim Einlenken", so Gascoyne. "Leider konnten wir das noch nicht lösen." Adrian Sutil hofft aber auf Besserung. "Ich hatte etwas zu viel Übersteuern und konnte die Reifen nicht zum Funktionieren bekommen." Das soll nun über Nacht verbessert werden. "Wenn nicht, müssen wir damit leben und das Beste daraus machen."

Auch Markus will am Samstagmorgen noch einmal nachlegen. "Es geht Schritt für Schritt voran", sagt er. "Ich will morgen im 3. Training noch zwei, drei Schritte machen, dann bin ich für das Qualifying zu 99% fit." Der Abstand von rund acht Zehnteln in beiden Freien Trainings ist für ihn durchaus ein achtbares Ergebnis. "Christijan Albers war kein schlechter Fahrer, aber meistens eine halbe bis eine Sekunde langsamer als Adrian", so Winkelhock. "Ich hatte also damit gerechnet, am Anfang eine Sekunde von Sutil weg zu sein. Am Ende war ich sieben, acht Zehntel weg." Auf seiner schnellsten Runde hat er sogar drei Zehntel verloren, "weil ich Webber außen überholen musste, wenn man das abzieht, bin ich bei einer halben Sekunde Abstand. Dafür, dass ich fast drei Monate nicht im Auto gesessen habe, ist das noch akzeptabel."

Außerdem hat Winkelhock noch Reserven. "Ich weiß ja, wo ich Zeit verliere, ich kann immer noch mich verbessern." Insgesamt versuchte er seinen ersten Tag als F1-Fahrer so relaxed wie möglich anzugehen. "Ich mache mich nicht verrückt und mache mir keine Gedanken, wenn ich Fragen zu meinem Vater oder meiner Mutter beantworten muss." Gedanken macht er sich vielleicht erst heute Abend im Bett. Den Dreher hat er aber schon verarbeitet. "Es hätte mich heute Abend im Bett wahrscheinlich genauso geärgert, wenn ich gedacht hätte: da hätte ich noch ein bisschen mehr pushen können." Der Dreher ärgert ihn aber schon, "aber ich habe einen Reifensatz gespart und kann ihn morgen fahren", lacht er. "Ich habe gepusht, was ich auch musste, weil mir stehen keine zwei, drei Testtage zur Verfügung, um mich ans Limit heranzutasten. Ich muss das Limit des Autos und von mir so schnell wie möglich ausloten." Denn sein Ziel für den Sonntag ist klar: "Ich will das Rennen fehlerfrei durchfahren und den bestmöglichen Speed an den Tag legen."