Am Montag hat McLaren noch einmal ausdrücklich betont, dass man vor dem 3. Juli nichts von den Unterlagen im Besitz von Mike Coughlan wusste und keine der darin enthaltenen Informationen für das eigene Auto verwendet wurden. Joaquin Verdegay, ein Mitglied des World Motor Sport Council, der am 26. Juli über eine allfällige Bestrafung McLarens in der Angelegenheit beraten wird, ist sich jedenfalls jetzt schon sicher, dass er in der Angelegenheit wohl zu Gunsten von Mclaren entscheiden wird.

"Es wird schwer, zu demonstrieren, dass McLaren die Informationen verwendet hat und dass man das in dem Wissen tat, woher diese kamen. Was ich jedenfalls hoffe, ist, dass das Team von Dennis nicht einmal eine Rüge bekommen wird, denn es ist fast unmöglich etwas zu beweisen", sagte Verdegay gegenüber der Zeitung Diario As. Die Situation könnte sich für ihn nur ändern, wenn Ron Dennis ein falsches Handeln einräumen würde, was angesichts der Erklärung vom Montag aber wohl nicht passieren dürfte.

Aus der britischen Presse waren am Montag dafür andere Aspekte der ganzen Affäre zu erfahren. Dort drehte es sich um Nigel Stepney und darum, ob er möglicherweise Geld für die angebliche Informationsweitergabe erhalten habe. So berichtete die Daily Mail, dass die Untersuchung seiner Bankkonten in Italien und Großbritannien dazu diene, um das aufzudecken. Allerdings ist nach den Auszügen aus Mike Coughlans eidesstattlicher Aussage, die in der Zeitung La Repubblica zu lesen waren, nicht einmal klar, ob es überhaupt Stepney war, der die Informationen verschickt hatte. Denn Coughlan bekam die Daten per Kurier zugestellt. Die Gazzetta dello Sport will dafür genauer wissen, was in dem Paket enthalten gewesen sein soll. So sollen neben Blaupausen auch Grand Prix Daten, Telemetrie von Rennen auch aus diesem Jahr, sowie Informationen über die Reifennutzung des F2007, dessen Motormanagement und noch einiges mehr dabei gewesen sein.