Langzeit- oder Kurzzeitgedächtnis, das ist die Frage, die sich für Ralf Schumacher vor dem Rennen auf dem Nürburgring stellt. Denn in der jüngeren Vergangenheit lief es für den Toyota-Piloten nicht wirklich gut. So folgte auf ein gutes Qualifying in Silverstone ein Ausfall im Rennen. Blickt er etwas weiter zurück, dann kann er sich aber dank eines Sieges im Jahr 2003 auf das Rennen auf dem Nürburgring freuen, zu dem er ohnehin eine besondere Beziehung hat. "Der Nürburgring ist nicht nur für das Team die Heimstrecke, sondern auch für mich, weil ich recht nahe davon aufgewachsen bin. Ich habe es immer genossen, dort zu fahren, weil ich die Unterstützung vieler Fans habe und auch gute Erinnerungen damit verbinde", sagt er.

Diese schöne Vergangenheit würde er nun gerne mit einem weiteren guten Ergebnis in die Zukunft forttragen, was aber angesichts der Leistungsdichte im Mittelfeld schwierig werden könnte. Da Silverstone aber eben nicht nur schlecht war, hegt er die Hoffnung, dass es ein gutes Wochenende werden könnte. "Man hat an meinem sechsten Platz im Qualifying und den Rundenzeiten im Rennen gesehen, dass unser Auto besser geworden ist und wir weiter vorne mitfahren können. Das Team arbeitet weiter hart daran, die Verbesserungen fortzusetzen", meint Schumacher.

Jarno Trulli hofft derweil, dass ihm vom Silverstone-Wochenende gar nichts geblieben ist, denn er hatte im Qualifying und im Rennen Probleme. "Wir hatten eine Chance auf Punkte, denn das Auto war schnell, wie man an Ralfs toller Leistung im Qualifying gesehen hat", ist er etwas wehmütig. Nach einer eingehenden Datenanalyse will Trulli seine Probleme aber gleich am Freitag hinter sich lassen und ist weiter vom Potential des Autos überzeugt. "Ich kenne den Nürburgring sehr gut", erklärt er weiter, "nicht nur aus meinen zehn Jahren in der Formel 1, sondern auch aus der deutschen Formel 3. Das Wichtigste auf dieser Strecke ist es, einen guten Rhythmus zu finden, denn die Kurven kommen sehr schnell auf einen zu."

Trotz Durchschnitts-Strecke erwartet Pascal Vasselon auf dem Nürburgring einige Herausforderungen, Foto: Sutton
Trotz Durchschnitts-Strecke erwartet Pascal Vasselon auf dem Nürburgring einige Herausforderungen, Foto: Sutton

Weniger ein guter Rhythmus als die Leistungsfähigkeit des Autos beschäftigt Pascal Vasselon. Denn trotz der bisher besten Auto-Performance in Silverstone gab es kein zählbares Ergebnis. Das will er auf dem Nürburgring nun ändern. "Die Streckencharakteristik ist anders, da Silverstone eine extreme Strecke ist, was das Ausmaß der Kurvengeschwindigkeit betrifft. Der Nürburgring ist in allen Bereichen eher Durchschnitt - beim Abtrieb, da man dort mittleren fahren wird und auch was die Brems- und Reifenbelastung betrifft", erklärt er. Uninteressant ist es deswegen aber nicht, da es trotzdem einige Herausforderungen gibt. Eine ganz besondere ist dabei der Umstand, dass es ein Heimrennen ist, bei dem auf den Tribünen wohl einige Unterstützung zu spüren sein wird. Vielleicht wird es ja ein Rennen für das Langzeitgedächtnis.