Die Renault-Platte hat auch vor dem Grand Prix vom Europa noch den gleichen Sprung, den sie bereits die vergangenen Monate hatte. Denn das große Ziel ist es nach wie vor, BMW Sauber in die Schranken zu weisen. Daran hat sich nichts geändert und wenn es diesmal nicht gelingt, wird sich wohl auch weiter nichts daran ändern. "Ich denke, der dritte Platz in der Weltmeisterschaft ist immer noch erreichbar", meint Heikki Kovalainen zu diesem Thema. Denn das Team ist seiner Ansicht nach voll motiviert und außerdem ist gerade erste die Hälfte der Saison vorbei. "Das Team hat einen fantastischen Job gemacht, um die Probleme vom Beginn der Saison zu lösen und ich denke, wir sind alle entschlossen, zu zeigen, dass wir zurückkommen können", sagt der Finne.

Für Giancarlo Fisichella war allerdings immer schon klar, dass es schwer werden würde, BMW Sauber einzuholen, denn es macht nicht nur Renault Fortschritte. "Unsere Herausforderung ist es, das schneller zu machen als die anderen, damit wir die Lücke in der WM schließen. Wir bewegen uns in die richtige Richtung und jeder gibt sein Maximum", erklärt der Italiener. Für Bob Bell ist deswegen auch klar, dass es in der zweiten Saisonhälfte weiter darum gehen muss, die Weiß-Blauen einzuholen - womit der Sprung in der Platte wieder zum Ausgangspunkt zurückkehrt. "Giancarlo und Heikki pushen beide voll und holen das Maximum aus dem Auto. Jetzt brauchen sie die Leistung, um mit BMW auf Augenhöhe kämpfen zu können", sagt Bell.

Jetzt geht es einmal auf den Nürburgring, wofür die Ziele ja bereits seit Monaten definiert werden, denn die gesprungene Platte wird auch dort auf dem Teller liegen und weiterlaufen. Vorbereitet für die Aufgabe ist man laut Kovalainen jedenfalls. "Ich denke, wir sind für ein Hitze-Rennen gut gerüstet. Malaysia ist immer das härteste Rennen, was das betrifft und der wichtigste Faktor wird es sein, die Aerodynamik des Autos nicht zu stören, wenn wir zusätzliche Kühlung brauchen." In einem Formel 1-Auto kennt der Finne die Strecke aber noch gar nicht, was für ihn auch ein paar Fragen zur Abstimmung aufwirft. Er geht davon aus, dass man in den schnellen Kurven eine gute Balance braucht und dann noch gute Bremsen haben sollte, um in den Bremspunkten anzugreifen. "Wir werden am Freitag und am Samstagmorgen an diesen beiden Bereichen arbeiten. Sich in den Top Ten zu qualifizieren wird wichtig und ein Setup für diese eine Runde zu finden, wird im Training ein wichtiger Punkt."

Giancarlo Fisichella hat schon etwas mehr Erfahrung auf dem Nürburgring und erachtet die Traktion aus den Kurven heraus als besonders wichtig. "Die Hauptsorge ist Untersteuern, das sehr stark sein kann. Wir werden versuchen, die Front etwas weicher zu machen, damit wir guten Grip haben, indem wir mit den Federn und den Stabilisatoren spielen. Das Heck bleibt dabei steifer", erklärt er. Auf den neuen Nürburgring freut er sich bereits, auch wenn er den alten Nürburgring als beste Rennstrecke der Welt in Erinnerung hat. Auch der neue hat seine Herausforderungen. "Die neue langsame Sektion zu Beginn der Runde ist für Autos und Fahrer anspruchsvoll", sagt er. Trotz der großen Erfahrung wird es aber auch für ihn in diesem Jahr etwas anders sein. "Ein Rennen in Deutschland ohne Michael [Schumacher] wird anders, aber es gibt viele Rennfans und der Nürburgring ist eine historische Stätte. Wir müssen sicherstellen, dass wir für alle eine gute Show bieten."