Von den meisten Beobachtern war Kimi Räikkönen schon abgeschrieben. Doch mit seinen zwei Siegen in Magny Cours und Silverstone meldete sich der Finne wieder zurück im Kampf um den Weltmeistertitel. "Nach den Nordamerika-Rennen dachten die Leute, dass wir nicht wieder zurückkommen würden, aber nun feiern sie uns wie Könige...Doch eigentlich hat sich gar nicht viel verändert außer, dass ich jetzt glücklicher bin", kommentiert Räikkönen die Berichterstattung über sich und sein Team.

Allerdings liegt Kimi immer noch 18 Punkte hinter Lewis Hamilton zurück. Deswegen hofft er, seine Siegesserie auch auf dem Nürburgring fortzusetzen. "Die zweite Hälfte der Weltmeisterschaft hat gerade begonnen und man sieht, wie schnell das Performance-Pendel in dieser Saison umschlägt. Natürlich möchte ich auf der Seite bleiben, auf der wir gerade stehen und weiter gewinnen. Am Ende der Saison wird abgerechnet", sagte Räikkönen.

Zumal Kimi trotz der beeindruckenden Leistungen auch fahrerisch bei Ferrari noch nicht ganz am Limit angekommen ist. So ärgert er sich immer noch über die verpasste Pole Position in Silverstone. "Es hat mich richtig genervt, dass ich nicht auf der Pole stand. Unsere Strategie war exzellent und unsere Pace stimmte, aber ich habe die letzte Kurve zu weit genommen", ärgerte sich Räikkönen. "Es fällt mir schwer, solche Fehler zu akzeptieren. Es war Glück, dass wir keinen zu hohen Preis dafür zahlen mussten."

Dafür sei die Rennstrategie bei Ferrari wieder perfekt gewesen. So sicherte sich Kimi schon zum zweiten Mal in Folge den ersten Platz erst mit dem letzten Boxenstopp. "Die sechs Runden vor dem zweiten Stopp waren die wichtigsten des ganzen Rennens. Ich wusste nach meinem ersten Stopp, dass Alonso mit weniger Sprit unterwegs war. Deswegen war es wichtig, dass ich an ihm dranbleibe und wenn er in die Box geht, alles rauszuholen", erzählte der Finne. "Wir hatten zwar Verkehr in diesen Runden, aber selbst das war mit einberechnet."