Felipe Massa macht in dieser Saison eine Achterbahnfahrt mit. Erst gewann sein Teamkollege den Auftakt-GP, dann wurde er für ein Manöver in Malaysia schwer kritisiert, danach übernahm er mit zwei Siegen das Zepter in der WM. Später fiel sein Team hinter McLaren Mercedes zurück, in Kanada wurde er für ein Ampelvergehen disqualifiziert und als die Roten in Frankreich und Großbritannien wieder da waren, war es Kimi Räikkönen, der zweimal gewann. Massa fiel mit technischen Problemen weit zurück.

Aus dieser Sicht war es für ihn kein gutes Rennen in Silverstone, auch wenn er unzählige Überholmanöver zeigen konnte. "Ich hatte eine große Siegchance und bin deswegen nicht zufrieden", sagte er im Rahmen der Spa-Testfahrten. "Für die Show war es vielleicht gut, aber mich interessiert die WM, nicht die Show." Noch hat der WM-Vierte den Titel nicht abgeschrieben. "Ich gebe niemals auf", betonte er. "Die WM ist noch möglich. Wir haben erst Halbzeit, es sind noch viele Rennen zu fahren und es ist ermutigend, dass wir ein konkurrenzfähiges Auto haben. Wir werden bis zur letzten Runde des letzten Rennens kämpfen." Nur dürfe man keine solchen Zuverlässigkeitsprobleme mehr haben, wiederholte er seine Forderung der letzten Tage.

Die meisten der kommenden Strecken sollten Ferrari liegen, meint Massa. Auch in Spa ist er mit dem F2007 bislang zufrieden. "Das Auto läuft sehr gut, gestern hatten wir keinen guten Tag, weil wir ein falsches Setup gewählt hatten, aber heute ist es besser." Neue Teile testet das Team jedoch nicht. "Wir haben nichts Neues, wir arbeiten nur am Setup, an den Downforceeinstellungen." Dem nächsten Rennen auf dem Nürburgring sieht er optimistisch entgegen. "Ich mag die Strecke und habe schöne Erinnerungen daran, dort habe ich mein erstes Podium überhaupt geholt."

Das umgebaute Spa-Francorchamps versetzt Massa nicht in Jubelstürme. "Es ist keine neue Strecke, es ist eine sehr alte Strecke", lächelt er. "Nur die letzte Kurve ist verändert worden, das macht aber keinen großen Unterschied. Die Kurve ist auch nicht besonders beeindruckend, wenn sie das Überholen verbessert ist es positiv, aber aus fahrerischer Sicht ist sie nichts Besonderes." Ganz anders die neue Boxeneinfahrt. "Das war keine gute Idee", sagt er. "Es ist schon riskant so nah an der Wand am Limit reinzufahren, wenn aber jemand darin ein Problem hat, kann niemand vorbei. Dafür ist es zu eng."