Die Spa(ß)-lose Zeit in der Formel 1-Welt ist vorbei. Der F1-Tross ist zurück in den Ardennenwäldern. "Die Strecke ist einfach nur sensationell, das macht einen Riesenspaß", freute sich Nico Rosberg über seine ersten Testrunden in Spa-Francorchamps. Nach dem Umbau misst der Traditionskurs 7,004 km und abgesehen von der chaotischen Organisation des Tests sind die Belgier gerüstet für ihr GP-Comeback im September. "So testet man gerne", bilanzierte Rosberg schon während der Test noch lief.

An der Strecke hat sich seit dem letzten F1-Rennen einiges getan. Die Busstop-Schikane hat ein neues Gesicht bekommen. "Statt links-rechts geht es jetzt rechts-links", sagt Robert Kubica. In der Bergab-Doppellinks im hinteren Streckenteil gibt es jetzt keine Kiesbetten mehr und in der La Source wurde die Mauer entfernt. "Da ist jetzt mehr Platz", sagt Kubica. "Vielleicht auch mal für einen Fehler." Honda-Tester James Rossiter glaubt sogar an mehr Überholmanöver. Nur die Boxeneinfahrt gefällt den Fahrern nicht so recht. "Sie ist tricky", betont Kubica. "man sieht sie erst im letzten Moment, am Anfang hätten sie einige Leute beinahe verpasst." Deshalb sagt Rosberg: "Das könnte richtig gefährlich werden, wenn dahinter einer steht, man sieht gar nichts."

Auf den Zeitenmonitoren gab es am Morgen die üblichen Verdächtigen zu sehen: Felipe Massa führte die Liste mit vier Zehnteln vor Robert Kubica und Lewis Hamilton an. Am Nachmittag übernahm dann Lewis Hamilton das Kommando. Der McLaren-Pilot schnappte sich in 1:46.613 Minuten die Bestzeit vor Robert Kubica und Felipe Massa. Kubica fehlten rund vier Zehntel auf die Bestzeit, Massa war bereits eine Sekunde langsamr. "Das Wetter hat uns geholfen", sagte Robert Kubica nach dem Testtag. "Wir hatten Regen befürchtet, aber so konnten wir viel von unserem Programm durchbringen, an der Aerodynamik und dem Wetter arbeiten." Nico Rosberg wurde bei seinem ersten F1-Test in Spa 9., Honda-Tester Christian Klien fuhr die zehntschnellste Zeit. Zu den Spekulationen um einen Wechsel zu Spyker wollte er sich nicht äußern. "Ich weiß es im Moment noch nicht, aber ich hoffe immer."

Bevor der Tag mit 10 Minuten Startübungen ausklang, wurde er mehrmals von roten Flaggen unterbrochen. Schon früh am Morgen blieb Nelsinho Piquet mit einem Motordefekt an seinem Renault liegen, Tonio Liuzzi verursachte später die zweite Unterbrechung; er hatte Bodywork-Teile seines STR2 verloren. Neue Teile waren das aber nicht. Auf die Frage, was Toro Rosso an Neuerungen dabei hat, erwiderte der Italiener: "Nur die Reifen." Zur Mittagszeit blieb David Coulthard mit einem Getriebedefekt stehen. Am Nachmittag ereilte Nico Rosberg gegen halb Vier der zweite Motorschaden des Tages. Den spektakulärsten Dreher des Tages legte Lewis Hamilton auf den belgischen Asphalt.