"Das war ein Rennen mit zwei Hälften für mich", sagt Heikki Kovalainen und beschreibt damit zugleich das Rennen seines Teamkollegen, nur, dass es für Giancarlo Fisichella genau spiegelverkehrt verlief. Am Start lief für beide Renault-Piloten noch alles im Parallelflug. Beide konnten den schlecht gestarteten Ralf Schumacher überholen, Fisichella musste sich kurzzeitig Nick Heidfeld geschlagen geben, konnte diesen aber sofort wieder überholen.

Danach teilten sich die Wege der beiden Renault-Fahrer - auch wenn sie im Ergebnis immer noch einträchtig hintereinander herfuhren. "Meine Hinterreifen fielen schnell ab und ich hatte Probleme, besonders in den langsamen Teilen", verrät Kovalainen. Die Probleme wiederholten sich auch im zweiten Stint - beide Male fuhr er mit den harten Reifen. "Erst im letzten Stint fühlte sich das Auto besser und konstanter an." Da fuhr er mit der weicheren Reifenmischung.

Bei Giancarlo Fisichella lief es genau umgekehrt. "Der erste Stint war ziemlich gut und der zweite auch", sagt der Italiener. Auf beiden benutzte er die harte Reifenmischung. "Nach dem letzten Stopp fühlte sich das Auto auf den weichen Reifen ganz anders an, es hatte weniger Grip. Das Auto war unkonstant, schwer zu fahren, fast, als ob es ein Problem gab." Da er nicht unter Druck stand, konnte er seinen Platz ins Ziel retten und einen Punkt sichern. "Aber wir haben an den letzten beiden Wochenenden Boden auf BMW verloren."

Das gefällt auch Kovalainen nicht. "P7 ist nicht das, wo wir sein wollen, aber es gibt eben kein magisches Rezept, um vorwärts zu kommen." Man müsse sich hinsetzen, analysieren und die Probleme beseitigen. "Wir sind Vierter in der WM und auf der Strecke waren unsere Autos heute die viertschnellsten", fasst Flavio Briatore zusammen. "Damit können wir nicht zufrieden sein", betont Chefingenieur Pat Symonds. "Wenn wir mit BMW kämpfen wollen, müssen wir unsere Rennpace steigern." Briatore gibt deshalb die Richtung vor: "In der zweiten Saisonhälfte müssen wir Gas geben, unsere Entwicklung vorantreiben und unsere Rivalen einholen." Vielleicht folgt für Renault auf das Rennen mit zwei Hälften auch eine Saison mit zwei Hälften.