Nick Heidfeld war in Silverstone eigentlich ein gutes Rennen gefahren - mit dem Wochenende war er trotzdem nicht so zufrieden. "Ich war im Quali mit dem neunten Platz zu weit hinten. Die Pace im Rennen war ganz OK und mit einem besseren Quali wäre da mehr drin gewesen", sagte er nach dem Rennen. Das war auch der Grund, warum er sich seinem Teamkollegen Robert Kubica geschlagen geben musste, der am Ende auch noch Felipe Massa in Schach halten konnte. Beunruhigt ist Heidfeld aber nicht, weil er in den vergangenen beiden Rennen hinter Robert Kubica die Zielflagge sah. "Das ist nicht beunruhigend. Ärgerlich schon, das ist ganz klar. Wenn man sich aber die Pace in den letzten beiden Rennen ansieht, kann ich zufrieden sein, denke ich. Speziell hier war das Problem, dass ich vom neunten los musste und er vom fünften - am Schluss war ich drei Sekunden zurück. Da lag also nicht das Problem sondern im Qualifying, das ich verwachst habe."

Sein Problem im Qualifying war, dass er im entscheidenden Moment die Reifen nicht ganz nutzen konnte. "Die Balance war gar nicht so schlecht. Die Rundenzeiten davor auch nicht, aber im entscheidenden Moment habe ich die Reifen nicht richtig ausgenutzt und das war das Problem." Den Abstand zu den Top Teams sieht er aber nicht größer als zu Saisonbeginn. "Beim ersten Rennen hat Ferrari dominiert, danach sind wir ein bisschen näher rangekommen, aber es wäre natürlich schön, ganz an der Spitze zu kämpfen." Doch man konnte zumindest Renault in Schach halten, was für Heidfeld im Moment das ist, was er sich wünscht.

Nun geht es zu seinem Heimrennen und davor gibt es sogar noch so etwas wie eine Pause. Von besonders viel geplanten Entwicklungen bis zum Nürburgring, konnte er aber nicht erzählen. "Wir werden natürlich alles daran setzen, den Wagen weiter zu entwickeln. Wir haben zwei Wochen Zeit. Soweit ich weiß, sind keine riesigen Veränderungen geplant, aber wir sind rund um die Uhr im Windkanal und auch in allen Bereichen am Suchen. Immer, wenn etwas kommt, geht es aufs Auto drauf", erklärte er. Doch egal ob Neuerungen oder nicht, er freut sich bereits auf das Rennen in seiner Heimat. "Das ist eine Strecke, die ich gerne fahre und wo ich schon viel erlebt habe. Ich hoffe, dass wir dort ein gutes Resultat herausfahren." Wichtig wird für ihn dabei das Qualifying, da er nicht wieder Opfer eines schlechten Startplatzes werden will.

Da gerade Saisonhalbzeit ist, durfte Heidfeld auch gleich noch Bilanz über sein bisher erfolgreichstes Jahr in der Formel 1 ziehen. Die fiel wenig überraschend aus. "Es ist eine positive Bilanz. Hier das wichtigste war, dass wir vor den Renault waren. Wir sind leider wieder dahinter gestartet. Ich habe sie aber überholen können und auch den Ralf", erzählte er. Die Pläne für die zweite Saisonhälfte sind recht einfach: "Den fünften Platz in der Meisterschaft und den dritten bei den Konstrukteuren halten und das sieht im Moment ganz gut aus."