Sebastian Vettel hat einen Vertrag mit BMW Sauber, Sebastian Vettel hat einen Vertrag mit Red Bull. Soweit so gut. Bis 2008 ist er jedenfalls an BMW ausgeliehen und deswegen können die Weiß-Blauen auch mehr oder weniger darüber verfügen, was Vettel tut. Da aber eine Vertragsverlängerung von Nick Heidfeld anscheinend kurz bevorsteht, wäre ein Einsatzplatz bei Toro Rosso für ihn nicht uninteressant, um sich in die Formel 1 weiter einzuarbeiten. Für Red Bull Chef Dietrich Mateschitz wäre das auch ein Schritt, den er begrüßen würde. "Wenn er frei verfügbar wird, was bedeutet, dass er vertraglich für das nächste Jahr nicht gebunden ist, dann werden wir auf Sebastian zurückkommen und er wird zu uns zurückkommen", sagte er gegenüber den Salzburger Nachrichten.

Denn Vettel ist schon lange unter den Schwingen von Red Bull unterwegs, seit seinen Tagen im Kart. Für Mateschitz hängt alles von BMW an. "Es hängt davon ab, was BMW im nächsten Jahr tut. Ich sehe, dass Heidfeld gesetzt sein wird und es geht darum, ob sie Kubica oder Vettel nehmen." Für Vettel selbst ist das alles noch zu verworren. So meinte er am Donnerstag: "So lange man im Konjunktiv redet, muss ich nicht viel dazu sagen. Ich habe die Presse nicht verfolgt. Ich weiß nicht, was der aktuelle Stand der Gerüchte ist." So habe er noch keine Gespräche geführt und es sei noch viel Zeit, um das zu tun. Nur eines war auch für ihn klar: "Jeder Fahrer hat das Ziel Rennen zu fahren, das ist klar."

Während Vettel also der Dinge harrt, die da noch kommen mögen, konnte Mateschitz gleich noch ein paar Gerüchte vom Tisch wischen, die in der Vergangenheit aufgekommen waren. So ist Sebastien Bourdais für das kommende Jahr noch nicht sicher bei Toro Rosso, sondern man will erst die Testfahrten in Spa abwarten. "Sonst würden wir die Katze im Sack kaufen", meinte Mateschitz. Und auch Ralf Schumacher führt keine Gespräche mit Red Bull wegen eines Cockpits im kommenden Jahr - anders als von einigen anderen Medien angenommen wurde. "Das ist keine Frage der Nachbarschaft oder von Hilfestellung, sondern eine einfache rationale", sagte Mateschitz über den Wahl-Salzburger Schumacher, "Ralf ist ein guter Fahrer, der momentan durch eine schwierige Phase geht. Er hat aber nichts mit uns zu tun. Es gab kein einziges Gespräch mit ihm."

Auch über die Kaufgerüchte rund um Toro Rosso musste sich der Milliardär amüsieren. Denn das Team steht nicht zum Verkauf, nicht einmal, wenn Gerhard Berger das wollen würde - und der hat nie gesagt, dass er verkaufen will. "Gerhard kann gar nichts verkaufen, nicht alleine, nicht ohne uns. Wir müssen Entscheidungen in gegenseitigem Einvernehmen treffen", sagte Mateschitz. So habe er von drei Parteien gehört, die interessiert sein sollen, konnte sich an keine Namen erinnern, nur das Michael Schumacher einmal irgendwo erwähnt wurde. "Der war sicher nicht involviert. Ich kann nur noch einmal bestätigen: STR steht nicht zum Verkauf. Dieses Gerücht wurde von irgendwelchen ganz gescheiten Leuten erfunden", meinte er etwas zynisch.