Vor einem Jahr hätte das 2. Freie Training für einen Aufschrei in Silverstone gesorgt: Jenson Button konnte nicht starten. Der Brite klagte nach dem 1. Training über Rückenschmerzen und musste vorsichtshalber durch Christian Klien ersetzt werden. Doch der britische GAU blieb aus. Wahrscheinlich werden nur die wenigsten Fans das Fehlen ihres einstigen Lieblings bemerkt haben. Denn seit diesem Jahr haben sie ja Lewis Hamilton, einen Rookie, einen GP-Sieger, den WM-Führenden.

Gegen den stürmischen Wind, vor allem in Kurve 1, war aber auch Hamilton nicht immun. Etliche Fahrer rutschten neben die Strecke, darunter unter anderem Giancarlo Fisichella, Felipe Massa und Kimi Räikkönen, der gleich mehrmals eine eigene Linie neben der Strecke etablierte. Auch die Plastiktüten hatten gegen den Wind keine Chance; mehrere wehten über die Strecke, eine verfing sich sogar vor einer Onboardkamera.

Auch in der Zeitenliste gab es frischen Wind im Vergleich zum Vormittag. Kimi Räikkönen fuhr in 1:20.639 Minuten die schnellste Zeit des Tages. Platz 2 belegte sein Teamkollege Felipe Massa, der allerdings schon eine halbe Sekunde Rückstand aufwies. Hinter dem roten Duo fanden sich nicht wie gewohnt die beiden Silberpfeile ein. Stattdessen belegte Ralf Schumacher überraschend den 3. Platz. Ihm fehlten 0,742 Sekunden auf die Bestzeit - genauso wie Lewis Hamilton, der die gleiche Zeit fuhr, nur einen Tick später. Jarno Trulli bestätigte das gute Ergebnis von Toyota auf Platz 5. Weltmeister Fernando Alonso fuhr mit knapp einer Sekunde Rückstand auf Position 6.

Der beste Deutsche des Morgens landete diesmal auf Platz 7. Nico Rosberg wies ebenfalls eine knappe Sekunde Rückstand auf und war nur einen Tick schneller als sein Teamkollege Alex Wurz, der das Training mit einem wilden Ausritt ins Kiesbett beendete. Nick Heidfeld fand sich nur in der zweiten Hälfte der Zeitentabelle wieder. Der Mönchengladbacher fuhr 34 Runden und belegte Platz 15 - zwei Ränge hinter seinem Teamkollegen Robert Kubica. Button-Ersatzmann Christian Klien reihte sich brav hinter Rubens Barrichello ein, allerdings nur auf Rang 18. Adrian Sutil hatte ebenfalls einen Abflug und belegte nur den 22. und letzten Rang.