Bei Williams ist vor dem Rennen in Silverstone beinahe schon das Feiern angesagt. Denn das Team kommt nicht nur zum Heimrennen, sondern die Piloten scheinen vor Vorfreude auf den Kurs schon vor dem Wochenende den Champagner verspritzen zu wollen. "Silverstone ist eine großartige Strecke. Ich genieße es wirklich, dort zu fahren und unser Auto sollte gut sein", meint etwa Nico Rosberg. Zudem ist der Deutsche der Meinung, dass man nach den Testfahrten vor zwei Wochen am gleichen Ort für das Wochenende gut aufgestellt sein müsste - aber das glaubt anscheinend auch jedes andere Team. Doch Rosberg erinnert sich noch weiter zurück, an die Zeiten des noch jungen Williams-Rennstalls. "Es gibt viel Geschichte für uns in Silverstone. Wir haben dort 1979 unseren allerersten Sieg geholt, also gibt es viele schöne Erinnerungen. Und ich hoffe, dass die Atmosphäre wegen Lewis fantastisch sein wird."

Cool. So würde Alex Wurz die Strecke beschreiben. "Es gibt kein Bremsen im ersten Hochgeschwindigkeits-Sektor und es gibt viele G-Kräfte, die der Fahrer aushalten muss. Es ist aber recht schwierig, die Strecke richtig zu meistern, da es verschiedene Flügeltypen braucht und die Bedingungen wechselhaft sind", sagt der Österreicher. Deswegen steht wieder einmal der oft gebrauchte Kompromiss zwischen Abstimmung für High Speed und langsam im Raum. "Wie wir in Frankreich gesehen haben, wird es ein harter Kampf, weil alles sehr nahe beisammen liegt, aber wir werden das Maximum geben, um einige Punkte zu holen."

Für Sam Michael wäre es zunächst einmal das Maximum, wenn man das Setup richtig hinbekommt. "Ein sehr schneller erster Sektor kombiniert mit einem sehr langsamen dritten Sektor verlangt nach einem Setup-Kompromiss", sprach er das bereits bekannte Thema an. Doch nicht nur das wird es schwer machen. "Die Aero-Effizienz wird der Schlüsselfaktor sein, denn ohne einen Fahrfehler oder einen großen Unterschied bei der Leistung wird das Überholen extrem schwierig", erklärt der Technische Direktor. Wegen der Testfahrten hat die Mannschaft aber bereits einiges vom normalen Freitagsprogramm abgespult, weswegen man sich an diesem Wochenende auf Feinheiten konzentrieren kann. "Beispielsweise gab es vor ein paar Wochen in Silverstone viel böigen Wind, der diese Woche nicht mehr da sein könnte und das würde einen Unterschied machen."