Am kommenden Wochenende kommt das von Red Bull angekündigte Speziallayout zum Einsatz, bei dem sich rund 30.000 Fans mit ihren Bildern beteiligt haben. Diese Bilder werden in Silverstone auf den Autos von David Coulthard und Mark Webber zu sehen sein. Doch mit ihrer Beteiligung haben die Fans noch einen viel wichtigeren Beitrag geleistet, denn jeder einzelne hatte zuvor eine Gebühr entrichtet, die der "Wings for Life" Foundation von Heinz Kinigadner zugeführt wurde. Die Foundation Unterstützt die Forschung nach einer Kur zur Heilung von Querschnittlähmungen nach Rückenverletzungen.

Für David Coulthard wird das Rennen in Silverstone aber nicht nur wegen der Lackierung an seinem Auto ein spezielles Erlebnis. Für ihn ist die ganze Strecke mit besonderen Erinnerungen verbunden. "Ich habe als Junge in Silverstone gecampt und ich kann mich an ein Jahr erinnern, vielleicht 1989 oder 1990, als ich an einem Sonntag im Warm Up innen in Stowe stand und die Ferrari aus dem Nebel die Hangargerade herunterkommen sah und nur dachte: Wow, das ist unglaublich", erzählt er. Für ihn ist das der Grund, warum er heute noch weiß, wie es ist, ein Fan zu sein. "Ich verstehe diese Leute, die die Reise an die Strecke gemacht haben, die unterhalten werden wollen und ein Formel 1-Spektakel sehen wollen."

Coulthard weiß aber auch, dass dies auf den modernen Strecke nicht immer passiert, dafür sei es dann aber umso spektakulärer, wenn es einmal geschieht. Silverstone ist für ihn genau das richtige Pflaster, für eine gute Show. "Wenn man sich die Kurven eins bis fünf in Silverstone ansieht, es gibt keine schnellere Kombination von Kurven auf der Welt. Es ist demütigend, wenn man dort durchfährt, da man das Messer zwischen den Zähnen haben muss, um es richtig hinzubekommen und gut durchzufahren", sagt Coulthard. Für ihn gibt es nur wenig Vergleichbares - die Eau Rouge in Spa fällt ihm ein. "Aber Silverstone hat vier Kurven mit diesem Niveau an Speed und Schwierigkeit."

Deswegen sind für den Schotten seine zwei Siege beim britischen Grand Prix 1999 und 2000 auch bei den wichtigsten unter den insgesamt 13 Erfolgen dabei. "Wenn mir als junger Kerl jemand gesagt hätte, ich würde den britischen Grand Prix irgendwann gewinnen, da wäre ich begeistert gewesen. Deswegen war es fantastisch, zwei Mal zu gewinnen", meint Coulthard. Die größte Erinnerung bezieht sich allerdings auf das Jahr 1995. "Ich ging in Stowe, die damals eine 90-Grad- Rechtskurve war und habe Alesi überholt, um in Führung zu gehen. Ich konnte das Publikum lauter als den Motor hören, was unglaublich war. Das hatte ich noch nie in meinem Leben zuvor gehört und habe es auch seitdem nicht mehr gehört." Wegen eines Elektronikdefekts und einer Zehn-Sekunden Stopp-and-Go-Strafe wurde er dann aber nur Zweiter.

Doch auch wenn viel Aufhebens darum gemacht wird, wenn man sein Heimrennen fährt, so meint Coulthard, dass es bei der Leistung keinen Unterschied ausmachen sollte. "Man sollte bei jedem Rennen sein Bestes geben, also denke ich nicht, dass es mehr Druck erzeugt", erklärt er. Außerdem ist man seiner Meinung nach im Paddock so abgeschottet, dass man eigentlich bei irgendeinem Rennen sein könnte. "Man merkt aber, dass man Zuhause ist, wenn man auf die Strecke geht und viele Union Jacks im Publikum sieht - und manchmal auch schottische Andreaskreuze."