Der in den vergangenen Wochen von vielen gescholtene Kimi Räikkönen kann also doch noch gewinnen. Einer, der sich besonders mit ihm freute, war sein Renningenieur Chris Dyer, der aber das gesamte Ergebnis als ein gutes für das Team sah. "Das war ein starkes Rennen von beiden Fahrern. McLaren hatte wohl Probleme. Ich freue mich sehr für Kimi; er ist jetzt wieder zurück", sagte er gegenüber Premiere. So hatten Ferrari und auch Räikkönen einen guten Test in Silverstone, nach dem man zuversichtlich war, einen Schritt nach vorne gemacht zu haben. "So einen leichten Sieg haben wir aber nicht erwartet. Hoffentlich kommen wir in Silverstone genauso klar", meinte Dyer, der auch die Strategie für Räikkönens Sieg verantwortlich machte. "Der dritte Platz im Qualifying war enttäuschend, aber Kimi hat Lewis gleich am Start gepackt, da wussten wir, dass wir auch Felipe packen konnten."

Bei Räikkönens ehemaligem Arbeitgeber McLaren war die Stimmung nicht ganz so gut. "Wir hatten ein schwieriges Rennen", meinte Ron Dennis, "wir wollten aufholen, aber unsere Strategie hat uns auf P3 gebracht; bei Fernando wäre der fünfte Platz drin gewesen. Wir müssen die Punkte aber mitnehmen und sind in beiden Wertungen nach wie vor vorne." Was Dennis' Tag etwas erheiterte, war die gute Leistung von Räikkönen, über die er sich auch ein wenig mitfreute. Trotzdem steht für den Teamchef die eigene Rückkehr an die Spitze im Vordergrund. "Wir waren nicht so gut, wie wir sein sollten. In Silverstone werden wir aber wieder stark sein. Wir haben nicht das Gefühl, das wir nicht konkurrenzfähig sind", ließ er wissen.

Auch Norbert Haug sah McLaren nicht auf dem sinkenden Schiff sitzen, gestand aber ein, dass man in Frankreich etwas Federn lassen musste. "Vor allem dadurch, dass Felipe Massa Zweiter geworden ist, hat Ferrari aufgeholt", sagte der Mercedes-Sportchef bei RTL. Aber wie Dennis musste er auch ein kleines bisschen Freude loswerden. "Ich freue mich auch für Kimi", sagte Haug, der auch die Führung in beiden Weltmeisterschaften als Bonus für die Silbernen herausstrich. "Ich habe aber immer gesagt, dass wir mit Ferrari einen starken Gegner haben werden", meinte der Deutsche. Doch spannend war das Rennen für ihn an anderen Orten. "Fernando hat sich mit Nick die Schlacht des Rennens geliefert. Für die Zuschauer war das sicher toll. Der Fünfte hätte es für ihn schon werden können, der Siebte ist es dann geworden. Wir waren hier nicht ganz so schnell, aber dennoch durchaus ebenbürtig. Insgesamt war Ferrari aber einfach besser."