Wie wichtig war Indianapolis für Dich; wie wichtig war es, ohne Zwischenfall durchzukommen?
Adrian Sutil: Das war schon wichtig. Man weiß, dass es geht, aber leider ging es die letzten beiden Male schief. Dann sagt man sich schon: Jetzt musst du aber mal durchkommen. Aber ich habe nichts geändert, ich habe genauso gepusht wie ein Weltmeister. Es war hinten im Feld so knapp, jede Sekunde die ich aufgeholt habe, hätte mich einen Platz nach vorne bringen können. Es war ein super Rennen, das mir sehr viel Motivation gegeben hat. Es gilt immer noch: Wir sind im Rennen sehr viel schneller als im Qualifying, jetzt müssen wir das Qualifying hinbekommen, damit wir von Anfang an näher dran sind.

Woran liegt das? An den Reifen?
Adrian Sutil: Ja, die Reifen lassen sich nur extrem schwer ausnutzen. Neue Reifen bringen nicht immer das, was wir erwarten. Daran müssen wir noch arbeiten. Wenn andere eine Sekunde gewinnen, gewinnen wir vielleicht eine halbe Sekunde - wir müssen schauen, dass wir das hinbekommen. Natürlich haben wir nicht so viel Downforce wie die Topteams, deswegen wird der Reifen nicht so sehr beansprucht. Für uns ist also alles ein bisschen schwieriger.

Ist das Indy-Ergebnis hier wiederholbar?
Adrian Sutil: Ich denke schon. Die Charakteristik ist etwas anders, aber sie sollte uns liegen. In den schnellen Schikanen muss das Auto nicht hundert Prozent liegen. In langen Kurven wie der Estoril-Kurve kann man viel Zeit verlieren, aber ansonsten geht es um Spitzkehren, schnelle Schikanen - es sollte also keine großen Abstände nach vorne geben.

Aber ans Angreifen könnt Ihr immer noch nicht denken, oder?
Adrian Sutil: Wenn ich sehe, wie nah wir in Indy dran waren, sollten wir im August mit der B-Version angreifen können. Wir waren schneller als Toro Rosso, fanden nur keinen Weg vorbei. Mitte des Rennens habe ich sogar auf einen Renault aufgeholt, was unglaublich war. Wir sind dran, um wirklich die Leute zu überholen, müssen wir aber das Qualifying hinbekommen. Wenn man als Letzter startet, verliert man einfach auf den ersten Runden Zeit - man muss sich anschließen, kann nicht überholen. Es ist das Wichtigste, das Qualifying besser hinzubekommen.

Konntet Ihr beim Testen Fortschritte erzielen?
Adrian Sutil: Ich hatte ganz gutes Wetter, aber große Sachen haben wir nicht gefunden. Wir versuchten das Setup für Silverstone hinzubekommen, haben ein paar Sachen mit der Bremse ausprobiert, aber keine großen Veränderungen vorgenommen.