Die Vergangenheit ist ein zweischneidiges Schwert. Da gibt es auf der einen Seite die schönen Erinnerungen und auf der anderen die weniger schönen. So kann Ralf Schumacher in Magny Cours auf gute Momente zurückblicken, wie etwa seine erste Pole Position im Jahr 2001 oder den Sieg 2003. Auf der anderen Seite hat er in der kürzeren Vergangenheit den Ausfall in der ersten Kurve von Indianapolis, der ebenfalls in seinem Gedächtnis herumgeistert. "Das war sehr enttäuschend, vor allem nach einer guten Qualifying-Leistung, aber ich bin entschlossen, in Frankreich ein besseres Rennen zu haben", meint der Toyota-Pilot.

Aus fahrerischer Sicht ist er aber nicht so versessen auf Magny Cours, denn die Strecke an sich mag er nicht so gerne. Trotzdem ist er guter Dinge, denn Jarno Trullis sechster Platz in Indy hat ihm gezeigt, dass das Auto und das Team Punkte holen können. Seine Tagesbestzeit in Silverstone hat ihn noch zuversichtlicher gemacht. "Es ist gut gelaufen und wir hatten keine Probleme mit dem Auto. Ich bin angemessen optimistisch, dass wir an diesem Wochenende wieder um die Punkte kämpfen können. Es ist auch mein 32. Geburtstag am Samstag, also hoffe ich auf ein starkes Qualifying, um feiern zu können und ein paar Punkte wären dann ein gutes Geschenk."

Auch Jarno Trulli verbindet ein paar schöne Erinnerungen mit Magny Cours. "Ich besuche Frankreich gerne und hatte einige gute Resultate in Magny Cours. In der Vergangenheit habe ich für französische Teams gearbeitet und ich spreche auch Französisch. Deswegen habe ich eine gute Beziehung zu den französischen Fans und fühle mich dort sehr zuhause", erklärt er. Die Strecke mag der Italiener auch, da es die schnellen, weitläufigen Kurven und die flotten Schikanen technisch Anspruchsvoll machen. "Das bedeutet, wir brauchen ein stabiles Auto mit gutem Handling, das mit verschiedenen Kurventypen gut zurecht kommt." Sein sechster Platz in Indianapolis hat Trulli jedenfalls so viel Selbstvertrauen gegeben, dass er auch in Frankreich mit einem ähnlichen Resultat rechnet.

Helfen sollen dabei einige Neuerungen an der Aerodynamik. So wird man nach den Ausnahmen von Monaco, Montreal, und Indy, wo entweder mit ganz viel oder ganz wenig Abtrieb gefahren wurde, wieder zum normalen Paket zurückkehren. "In Frankreich wird das Paket dem nahe sein, das wir in Barcelona verwendet haben, aber wir haben es seitdem entwickelt und es wird einige neue Aero-Teile an diesem Wochenende geben. In Indianapolis waren wir vergleichsweise nicht so stark bei niedrigem Abtrieb und wenig Grip, wie wir das in Barcelona waren, also sind wir optimistisch, wenn wir jetzt zu dem Paket zurückkehren, für das wir die meiste Arbeit investiert haben", meint Pascal Vasselon.