Es waren noch nicht alle Fahrer und Teammitglieder aus Nordamerika zurückgekehrt, da wurde schon wieder in Silverstone getestet. Für Fernando Alonso ist die Pause zwischen den USA und Frankreich dennoch erstaunlich lang. "Nachdem wir in Kanada und USA zwei Rennen innerhalb von einer Woche fuhren, kommt mir die Pause jetzt recht lange vor und ich kann den nächsten Grand Prix kaum erwarten."

Dabei war Alonso am Donnerstag bei den Tests im Einsatz. "Wir werden alle weiter hart arbeiten, um unsere Zuverlässigkeit abzusichern und unseren Speed weiter zu steigern, die nächsten zehn Rennen sind noch wichtiger als die ersten sieben", betont Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Das Ziel ist klar: "Wir wollen unsere Führung in beiden Weltmeisterschaften nicht nur verteidigen", so Martin Whitmarsh, "sondern nach Möglichkeit ausbauen."

Für Lewis Hamilton wird der Frankreich GP das erste Rennen auf europäischem Boden als zweifacher GP-Sieger. An Magny Cours hat er allerdings keine guten Erinnerungen. "Die beiden GP2-Rennen vor einem Jahr in Frankreich zählen nicht zu meinen besten", gesteht er. " Im ersten Rennen wurde ich in eine Kollision verwickelt, startete beim zweiten Rennen als 19. und wurde am Ende Fünfter. Immerhin zeigt das, dass man in Magny-Cours überholen kann." Seine Zielsetzung für den Frankreich GP setzt er dennoch etwas niedriger an. "Auch wenn die Pole Position mein Ziel für Samstag ist, wäre ein anderer Startplatz deshalb nicht so schlimm."

Über Rekorde möchte der 22-Jährige ohnehin nach seinen ersten beiden Siegen nicht sprechen. "Ich habe schon zwei Poles und Siege, aber ich bin erst 22 - also habe ich noch eine lange Zukunft in der F1 vor mir. Derzeit ist es jedoch mein Ziel, die WM zu gewinnen - danach versuche ich vielleicht einige von Michael Schumachers Rekorden zu brechen." Seine Herangehensweise hat sich durch die ersten Siege nicht geändert. "Ich gehe jedes Rennen noch so an wie mein erstes", sagt er. "Es gibt noch viel zu lernen und es wird auch noch schlechte Erfahrungen geben. Aber es gibt keinen Grund, warum ich nicht die WM gewinnen sollte."

Eine Hilfe ist ihm sein Teamkollege Fernando Alonso, dass betonte er ganz im Sinne des Teams im Rahmen eines Pressetermins in London. "Ich habe viel Respekt vor ihm und habe seit einigen zu ihm aufgeschaut", so Lewis. "Wirklich zu sehen, wie hart und konzentriert er arbeitet, ist toll. Ich hätte niemals geglaubt, dass ich jemanden finde, der genauso konkurrenzbetont ist wie ich - aber er ist sehr nah dran. Ich glaube, ich bin immer noch konkurrenzbetonter, aber das liegt vielleicht daran, dass ich jünger bin."