Zwei Tage lang hielt die Formel 1-Welt den Atem an. Wo ist Honda, fragte sich jeder. Eilig wurden Spezialisten aus dem Hause Sutton nach Jerez ausgesandt - dem Ort, wo man die japanischen Umweltfreunde vermutete. Schließlich hatten sie dorthin die kleine Schwester Super Aguri zum Familientreffen einbestellt. Doch auch die Sutton-Detektive fanden bis auf das Nesthäkchen nichts vor. Tage des Bangens begannen, bis heute um 19:33 Uhr mitteleuropäischer Zeit die Entwarnung per Email kam.

Man sei die ganze Zeit in Jerez gewesen, hieß es in einer Pressemitteilung von Honda. Man habe wohl nur ein bisschen Versteck spielen wollen. Finden wir eigentlich gar nicht komisch, aber dennoch wollten wir wissen, was man nach drei Tagen in der andalusischen Steppe zu erzählen hatte. So erfuhren wir, dass Jenson Button nur am letzten Tag hinterm Steuer saß. Rückenprobleme, die er sich beim Startunfall in Indianapolis zugezogen hatte, hinderten ihn daran, das Auto schon am Mittwoch von Christian Klien zu übernehmen. Über den einen Tag mehr im Auto freute sich wiederum der Österreicher Klien.

Abgesehen davon hat Honda viele neue mechanische und aerodynamische Teile getestet sowie eine neue Vorderradaufhängung. "Wir haben eine sehr gute Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen aus dem Windkanal und den Streckendaten gesehen", brachte Chefingenieur Jimmy Eckelaert die wohl wichtigste Erkenntnis auf den Punkt.

Atmen wir also mit Honda auf und werfen noch einen kurzen Blick auf Super Aguri. Für die durfte heute Anthony Davidson ins Cockpit klettern. "Wir haben hauptsächlich an der Traktionskontrolle und am Setup gearbeitet, damit wir unsere Performance auf den Longruns verbessern", erklärte der Engländer. Auch Sportdirektor Graham Taylor war sehr zufrieden. "Wir hatten sehr gute drei Tage, an denen beide Fahrer ihr Programm abspulen konnten. Wie immer haben wir uns dabei auf Qualität statt auf Quantität konzentriert." Was immer das auch bedeuten mag... Ist eigentlich auch nicht so wichtig - solange Honda wohlauf ist.