Felipe Massa setzte zum Abschluss der Testfahrten in Silverstone die deutlich beste Testzeit des Tages. Mit 1:20.805 war er der einzige Fahrer in dieser Woche der unter 1:21 blieb. Auch, wenn man über die Aussagekraft von Testzeiten streiten kann, sorgte Massa so für ein wenig Balsam auf die gepeinigte Ferrari-Seele. Allerdings verursachte der Brasilianer auch zwei rote Flaggen. Für die eine war er selbst verantwortlich, als er sich am Morgen von der Strecke drehte, beim zweiten Mal blieb der F2007 mit Problemen an der Radaufhängung stehen.

Auch heute zeigte sich das Wetter typisch britisch von seiner unbeständigen Seite. Allerdings hatte man Glück im Unglück. Denn der stärkste Schauer ergoss sich während der Mittagspause über Silverstone. So konnten die meisten Teams ihre Programme dennoch durchziehen. Eine größere Behinderung als der Regen stellten hingegen die Unterbrechungen durch rote Flaggen dar. Denn neben Massas zwei außerplanmäßigen Stopps auf der Strecke passierte dies noch drei weitere Male.

Auf Platz zwei folgte mit Nico Rosberg der beste Deutsche des heutigen Tages. Er war rund vier Zehntel langsamer als Massa im Ferrari. Drittschnellster war Weltmeister Fernando Alonso, der das Steuer des MP4-22 von Testfahrer Pedro de la Rosa übernahm. Fleißpunkte verdiente sich Renault-Ersatzpilot Nelsinho Piquet. Mit 108 Runden war er der Einzige der am Ende eine dreistellige Rundenzahl absolvierte. Auf der Zeitentabelle positionierte er sich knapp hinter Alonso auf Platz vier. Auch er merkte dabei den Fortschritt, den der R27 im Vergleich zum Saisonstart gemacht hat. "Um ehrlich zu sein war das Handling des Autos viel besser, als ich erwartet hatte, ", wusste Piquet zu berichten.

Jarno Trulli, der gestern im Toyota noch die schnellste Zeit gefahren war, kam dieses Mal auf Rang fünf. "Diese Woche ist ziemlich gut für uns gelaufen. Wir haben uns vor allen Dingen auf die Vorbereitungen zum Großen Preis von Großbritannien hier in SIlverstone konzentriert, aber wir haben auch ein bisschen Arbeit für Magny Cous gemacht", erzählte Trulli. Allerdings weiß auch er: "Wir waren hier in den letzten drei Tagen ziemlich schnell, aber alles was zählt, ist das, was du im Rennen erreichst. Und bisher ist die Saison noch nicht so verlaufen wie erhofft."

Bei Red Bull übernahm David Coulthard das Steuer von Teamkollege Mark Webber. Bedingt durch das schlechte Wetter und viele technische Probleme am Vortag gab es in der Red Bull-Garage viel zu tun. Denn neben dem Test des neuen Aero-Pakets wurde am RB3 die Geometrie der Radaufhängung verändert. "Es war ein anstrengender Tag, aber wir haben den größten Teil unseres Programmes durchbekommen", sagte Red Bull Chef-Testingenieur Ian Morgan. "Wir haben für die meisten unserer Probleme Lösungen gefunden und konnten die Aero-Teile für die nächsten zwei Rennen auswählen." Insbesondere den Teil mit den "Lösungen" werden Coulthard und Webber gerne gehört haben. Schließlich ist die Zuverlässigkeit bei Red Bull weiterhin ein großes Thema.