Der heimliche Gewinner des Hypes in der deutschen Presse um Sebastian Vettel ist Ralf Schumacher. Denn da der Boulevard viel zu sehr damit beschäftigt ist, den 19-jährigen Testfahrer in ein BMW-Cockpit zu schreiben, hat er ganz vergessen, auf den 31-jährigen Toyota-Piloten einzuschlagen. Dabei wäre durchaus ein Anlass gegeben gewesen. Schließlich war das Rennen in Indianapolis für Ralf Schumacher schon vor der ersten Kurve beendet. "Ich habe auf diesem Kurs nicht gerade viel Glück. Zumindest habe ich diesmal nicht wieder Bekanntschaft mit den freundlichen Krankenschwestern im Krankenhaus machen müssen", spielte Ralf Schumacher in einem Interview mit der Toyota Presseabteilung auf seine beiden heftigen Unfälle in Indianapolis in der Vergangenheit an.

Doch trotz seines Startunfalls im Rennen gab es in Indy auch Grund zu Optimismus. Denn auch wenn Schumacher im Gegensatz zu seinem Teamkollegen nicht das Q3 erreichte, scheint es, als hätte der Deutsche seine ganz großen Probleme im Qualifying überwunden. "Jarno und ich waren sehr dicht beieinander und ich hätte definitiv die Chance gehabt, Punkte zu holen", glaubt Schumacher. Dafür, dass es letztlich nicht ins Q3 gereicht hat, sei nur die Entscheidung verantwortlich gewesen, vor dem Q2 noch einmal den Frontflügel zu verstellen. "Danach hatte ich Übersteuern im Infield und verlor mehrere Zehntel", erklärte Schumacher.

So gibt es Anlass zur Hoffnung, dass es Schumacher am Ende doch noch gelingen könnte, seine Zuversicht in das Auto wiederzuerlangen. "Es sieht so aus als würde alles langsam zusammenkommen. Ich gewöhne mich an das Auto und bald kommen weitere neue Entwicklungen. Es sieht jetzt alles ein bisschen besser aus", findet auch Ralf Schumacher. So ist das Ziel für beide Toyotas in Frankreich klar: Beide Autos sollen in die Punkte. "Jarno wurde Sechster und hat drei Punkte geholt, also werde ich versuchen, es ihm in Frankreich gleichzutun", kündigt Schumacher an. Würde gut passen, schließlich fährt der Vettel dann ja nicht mehr mit.