Vor dem Rennen in Kanada war sich Felipe Massa noch sicher, dass die WM bereits in Australien begonnen hatte, auch wenn einige Journalisten meinten, dass es doch dort erst richtig losging. Fernando Alonso hat den Saisonstart nun doch ein wenig nach hinten verschoben, als er der Radiostation Cadena Ser sagte: "Ich denke, die Weltmeisterschaft beginnt jetzt. Wir haben erst sieben Rennen gefahren, nicht einmal die Hälfte der WM. Und ich fühle mich jetzt wohler als vorher und bin voller Selbstvertrauen, dass von nun an alles gut geht."

Seine Zuversicht zieht er daraus, dass es nun wieder nach Europa geht und er glaubt, dass er davon profitieren wird. Und auch das Verhalten innerhalb des Teams in Indianapolis hat ihn wieder etwas fröhlicher gestimmt. "Ich denke, wir sind besser als vor ein oder zwei Wochen. Sie wissen, dass wir ein sehr gutes Auto haben, dass alles gut läuft, wir eine gute Zuverlässigkeit haben, das Auto schnell ist und dass beide Fahrer in der Lage sind zu gewinnen. Nach voriger Woche, als ich gesagt habe, dass sie [das Team] glücklicher waren, als Hamilton gewann - etwas, das jeder bemerkt hat - waren sie nun etwas vorsichtiger in ihrem Benehmen, glaube ich. Wir haben eine etwas allgemeinere Freude gesehen", merkte Alonso an.

Wenn also die WM nun endlich losgeht, kann er auch darauf bauen, dass sich die Teammitglieder allgemein für ihn freuen, wenn er wieder gewinnt. Auch die gemeinsame Nutzung der Daten innerhalb der Mannschaft sprach er noch einmal an, aber nicht so, als ob ihn das stören würde. "Das Team macht in diesem Bereich einen guten Job. Nachdem Lewis in einer neuen Kategorie ist und nicht alle Strecken kennt, bekommt er am Freitag alle Daten von meinem Auto und den Runden, damit er die Strecke besser versteht und weiß, wo die Zeit gefunden werden kann."

Was Lewis Hamilton momentan aber auch mehr und mehr suchen muss, ist sein Privatleben, denn auf der britischen Insel kann er fast keinen ruhigen Meter mehr zurücklegen. Für Ron Dennis ein Grund, dass Hamilton auswandern sollte. "Wenn es ein fortlaufendes Eindringen in sein Privatleben gibt, dann wird er einen anderen Ort finden müssen, wo er leben kann, um dem aus dem Weg zu gehen", wurde Dennis in mehreren britischen Zeitungen zitiert. Für den McLaren Teamchef ist klar, dass der Ansturm auf Hamilton nur größer werden wird und das will er unbedingt vermeiden. Sollte es soweit kommen, sollen steuerliche Dinge bei der Ortswahl allerdings keine Rolle spielen - auch wenn die Steuerbelastung für den jungen Briten wohl bald in die Höhe schnellen wird. "Wenn es passiert [der Umzug], dann wird er nicht durch Steuerliches beeinflusst sein", erklärte Dennis. Vielleicht muss der Umzug aber noch warten, denn schließlich geht gerade die Saison los.