Heikki Kovalainen hat das positive Gefühl des Rennens in Kanada gleich in Indianapolis für sich genutzt und wieder ein sauberes Rennen gefahren, dass ihm einen fünften Platz und damit vier weitere WM-Punkte gebracht hat. Für den Finnen sicherlich zusätzlicher Balsam auf die Wunden, die der Saisonstart gerissen hatte. "Das war wieder ein gutes Resultat für mich und ich beginne einigen Schwung aufzubauen", freute er sich selbst. Nach einem guten Start war er zunächst sogar vor Kimi Räikkönen gelegen und bei den ersten Boxenstopps war er kurz in Führung. "Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich geführt habe, bis ich an die Boxen kam. Leider habe ich dann die Reifenleistung verloren und ich verlor gegenüber Heidfeld und Räikkönen als ich aus der Box kam."

In Kurve vier wollte Kovalainen dann trotzdem noch einmal an Heidfeld vorbei, schaffte es aber nicht, wodurch seine Reifen dann zu grainen begannen, weil er in der schmutzigen Luft viel rutschte. "Ich habe weiter Gas gegeben und als er dann ausfiel, ging es nur darum, dass Auto weiter anzutreiben und die Zeiten zu halten. Die Balance hat sich heute auf beiden Reifen gut angefühlt und es war schön zu sehen, dass wir unter Rennbedingungen gegen BMW kämpfen konnten", sagte Kovalainen, der die McLaren und die Ferrari aber nach wie vor einen Schritt voraus sieht.

Auch Giancarlo Fisichella fuhr ein gutes Rennen, konnte allerdings keine Punkte mitnehmen, denn nach einem Dreher kurz nach dem Start musste sich der Italiener durch das Feld arbeiten, was ihn immerhin noch bis auf Platz neun brachte. "Das heutige Resultat tut mir wirklich leid. Ich verlor das Heck als ich in der zweiten Runde in die vierte Kurve gegangen bin und das hat das ganze Rennen versaut." Denn obwohl er auf einer Ein-Stopp-Strategie mit zunächst viel Benzin im Auto unterwegs war, musste Fisichella feststellen, dass er die anderen relativ einfach überholen konnte. "Die Pace war heute wirklich stark und ich konnte ein paar Autos sogar abseits der Linie in Kurve sechs außen überholen. Ich musste aggressiv sein und das war ich auch, wir waren aber außerhalb der Punkte. Ohne den Dreher hätte ich sicher auf P6 kommen können, also ist es eine verpasste Chance", ärgerte sich der Renault-Pilot.

Fisichella konnte sich aber trotz zweier zuletzt nicht so guter Resultate darüber freuen, dass die Pace des Autos zu kommen scheint. Flavio Briatore dürfte das zwar wohl auch bemerkt haben, aber noch mehr freute es ihn, dass Heikki Kovalainen wieder ein gutes Rennen hatte. "Das war ein großartiges Rennen für Heikki und er hat einen fantastischen Job am Ende eines perfekten Wochenendes abgeliefert. Er hat Druck auf BMW gemacht und war in jedem Stint sehr stark", erzählte Briatore. Auch Fisichella hätte er so ein Rennen zugetraut, was der Dreher aber eben nicht zuließ. "Es ist aber auch so ein positiver Tag für uns. Wir haben gegen unsere direkten Rivalen Punkte geholt und müssen den Trend in den nächsten Rennen fortsetzen."