Viele Fahrer wussten in Kanada nicht, womit sie es verdient hatten, bestraft zu werden, obwohl sie eigentlich nichts verbrochen hatten als ihren leeren Tank vor der Austrocknung zu bewahren. Nico Rosberg war einer davon. Die Safety Car Regeln wollte er deswegen aber nicht gleich verdammen. "In meiner Situation ist es halt Scheiße. Ich glaube, dass die Regel insgesamt gut ist und es gibt aber diesen kleinen Teil, da waren ich und Fernando gerade drin, wo es ein Desaster ist. Denn was habe ich getan, um das zu verdienen? Warum macht das mein Rennen kaputt, nur weil ich in der Runde keinen Sprit mehr habe? Das ist völliger Quatsch", sagte er im Gespräch mit motorsport-magazin.com zu seiner Stop-and-Go-Strafe.

Was es für Rosberg besonders bitter machte, er war im Rennen bis dahin sehr gut unterwegs und auf dem Weg zu einem Platz unter den Top Fünf. "Es war schon stark ja. Es passiert nicht oft, dass im Heckspiegel ein rotes Auto immer kleiner wird. Das war schon super", erzählte er. Warum sein Auto auf einmal so gut unterwegs war, konnte er nicht genau erklären. Rosberg hatte nur so eine Ahnung. "Mit dem Grip der auf die Strecke kam, lag mein Auto irgendwie besser. Die Traktion war heute besser und genau in dem Bereich lief es wirklich gut."

Doch nach Stop and Go Strafe und einem Rückfall im Feld konnte Rosberg am Ende dann nicht mehr angreifen und auf die Punkte losgehen. "Am Ende war es Wahnsinn. Ich kam nicht mehr um den Kurs herum. Ich hatte keinen Gummi mehr drauf und gar nix." Rosberg konnte sich aber zumindest mit Alex Wurz mitfreuen, der Dank seiner Ein-Stopp-Strategie den Safety Car Phasen großräumig ausweichen und sich auf das Podium nach vorne arbeiten konnte. "Alex' Ergebnis ist toll", meinte Rosberg.

Wurz selbst war nach der Rückkehr auf das Podest natürlich auch dementsprechend gut drauf. "Es war eines dieser hektischen Rennen, aber ich hatte ein super Auto und das Team hat bei der Strategie alles richtig gemacht und mich auch über die verschiedenen Vorfälle informiert", sagte der Österreicher. Am Ende des Rennens gewann er dann auch den Kampf gegen das Graining und blieb damit vor Heikki Kovalainen. Zu Beginn musste er sich gegen Scott Speed durchsetzen. "Es war eng, als Speed und ich uns berührt haben und dabei mein Heckflügel beschädigt wurde. Aber das Team wusste, dass es sicher war und ich weiterfahren konnte - auch wenn ich etwas Abtrieb und Geschwindigkeit auf der Geraden hergeschenkt habe."