Es hatte sich schon über das Wochenende angedeutet, dass Super Aguri in Montreal, zum zweiten Mal nach Barcelona in die Punkte fahren könnte. Doch dass es mit dem sechsten Platz von Takuma Sato gleich drei Punkte werden würden, war schon eine faustdicke Überraschung. Aber irgendwie passte das zu diesem verrückten Rennen. Trotzdem musste man sich die Augen reiben, als Sato in den letzten Runden nacheinander Ralf Schumacher und Weltmeister Fernando Alonso am Ende der Geraden jeweils locker überholen konnte und sich so immer weiter nach vorne schob. "Ich hatte ein grandioses Gefühl während der letzten Runden, als ich mit den Vordermännern mitfahren und sie letztlich auch sicher überholen konnte", fand Sato "Das war auf jeden Fall der schönste Tag in meinem Leben als Rennfahrer und das ist ein unglaubliches Resultat."

Doch nicht nur der "Überlegenheit" seines Super Aguri auf den letzten Runden hatte Sato den Punkteregen zu verdanken. Denn während zahlreiche Konkurrenten im Chaosrennen den Kopf verloren, traf das kleine japanische Team fortwährend die richtigen Entscheidungen. "Es war der richtige Mix aus einem konkurrenzfähigen Paket, Safety-Car-Phasen und einer gut funktionierenden Strategie", erklärte Sato. So fuhr der Japaner einmal, kurz nachdem das Safety Car wieder auf die Strecke kam, eigenmächtig an die Box, als er sah, dass die Boxengasse noch offen war. "Das Team hat es gewusst und war sofort bereit", sagte Sato. So gab es am Ende an den drei Punkten nichts zu mäkeln.

Das gute Ergebnis für Super Aguri rundete Teamkollege Anthony Davidson ab, der mit Platz elf seine Saisonbestleistung immerhin egalisierte. Wieder einmal kamen also beide Autos des Teams ins Ziel - und das in einem Rennen, in dem nur zwölf Piloten die volle Distanz absolvieren konnten. Dabei hätte es auch für Davidson weiter nach vorne hätte gehen können. Aber ausgerechnet ein Murmeltier machte ihm einen Strich durch die Rechnung. "Ich lag hinter dem Safety Car auf Platz drei und war auf einer klaren Einstoppstrategie, als es mein Frontflügel demolierte. Ich habe es gar nicht gesehen und habe mich gewundert, warum auf einmal die Vorderreifen blockierten. Deswegen musste ich an die Box", sagte Davidson. Dennoch sei es auch für ihn ein sehr schönes Rennen gewesen.

So waren letztlich alle glücklich bei Super Aguri. Und der Held des Tages gab das Motto für den Abend vor: "Jetzt gibt es eine große Party", kündigte Sato an. Und feiern kann man in Montreal ja bekanntlich sehr gut.