Es war das große Aufatmen angesagt bei BMW Sauber nach dem Rennen. Robert Kubicas schlimmer Unfall beim Grand Prix von Kanada war ohne größere Folgen geblieben und der Pole soll bereits am Montag wieder das Krankenhaus verlassen können. Aufgrund dieser guten Nachricht fiel es der Mannschaft auch viel leichter, sich über den zweiten Platz von Nick Heidfeld zu freuen, der damit für den dritten Podestplatz des jungen Rennstalls sorgte.

"Als erstes freue ich mich, dass Robert wohl okay ist", sagte aber auch Heidfeld als erstes, bevor er sich seinem eigenen Rennen zuwandte. "Wir hatten hier auf einen Podiumsplatz gehofft und auf Platz drei spekuliert, mit Platz zwei hatten wir nicht gerechnet. Wichtig und sehr befriedigend ist, dass ich auch unter normalen Rennbedingungen, ohne die vielen Safety-Car- Phasen und die Strafe für Alonso, die Chance auf Platz zwei gehabt hätte." Denn Heidfeld konnte dem Spanier zunächst davon fahren und lag auch nach dem Boxenstopp mit beruhigendem Vorsprung vor dem Weltmeister.

Dabei hatte Heidfeld am Samstag noch einige Probleme mit dem Auto gehabt. So konnte er am Samstagmorgen im Training nur wenige Runden fahren. "Als ich dann gemerkt habe, wie schnell ich war, habe ich das Team gebeten, mir zu bestätigen, dass ich wirklich so gut im Rennen liege, wie ich dachte. Das Rennen war großartig, und der beste Moment war definitiv der Start, als ich Alonso überholt habe und in Hamiltons Windschatten war", erzählte Heidfeld. Zunächst achtete er dann auch noch darauf, was Alonso hinter ihm so machte, doch bald galt die Konzentration nur mehr dem Auto und dem Auf-der-Straße-Bleiben. "Das war nicht ganz einfach."

Nicht ganz einfach war es auch für die Verantwortlichen bei BMW Sauber. "Das war das emotionalste Rennwochenende, das wir mit unserem jungen Team erlebt haben", meinte Mario Theissen, der aber wegen der guten Meldungen zu Robert Kubica und dem zweiten Platz von Heidfeld gleich doppelt Grund zur Freude sah. Willy Rampf war auch über Kubicas guten Gesundheitszustand erleichtert. "Das ist den hohen Sicherheitsstandards zu verdanken, die die FIA in den vergangenen Jahren eingeführt hat", erklärte er. Wie es mit der Rennrückkehr des Polen aussieht, wollte man aber nicht verraten. Sogar Indianapolis steht noch zur Debatte. Sollte Kubica dort nicht aber starten können, dann wäre Sebastian Vettel der wahrscheinlichste Ersatzkandidat, obwohl auch Timo Glock zur Verfügung stünde.