Das Bild sprach Bände: Abgewandt von der Strecke und den TV-Kameras blickte Adrian Sutil auf das Wasser. "Ich bin natürlich sehr enttäuscht", sollte er später im Team-Press Release ausrichten lassen. "Ich möchte mich beim Team entschuldigen, sie haben das ganze Wochenende tolle Arbeit geleistet und es wäre heute so einfach gewesen einen Punkt zu holen, wenn ich keinen Fehler gemacht hätte." Der Fehler unterlief ihm nach 21 Runden. Schon klebte er in der Mauer - aus und vorbei. Am Donnerstag hatte Sutil es noch beschrieen: "Wenn ich vorne mitfahren würde, würde es noch öfter krachen." Jetzt ist es ihm wieder hinten passiert.

Zum Frust des Teams trug bei, dass auch der zweite Spyker vorzeitig ausschied. "Ich berührte zu Beginn des Rennens die Mauer, aber ich dachte, dass es okay sei", sagte Christijan Albers. Dem war nicht so. "Das Auto wurde immer unruhiger, die Balance immer schlechter." Dann kam er in Kurve 8 und das Auto fuhr einfach geradeaus in die Wand. Drei Mauerkontakte, ein doppelter Totalausfall.

"Wir haben eine Gelegenheit ausgelassen", trauerte Colin Kolles möglichen WM-Zählern hinterher. "Wir hatten eine vernünftige Pace und konnten mit den anderen mithalten." Doch kleine Fehler hätten das Team wertvolle Zähler gekostet. "Adrian und Christijan müssen sich darauf konzentrieren und daraus lernen. Wir dürfen uns so eine Chance nicht mehr entgehen lassen." Denn der Hauptkonkurrent Super Aguri hat so eine Chance heute zum zweiten Mal genutzt. Takuma Sato ergatterte die nächsten Punkte der Saison.

Technikchef Mike Gascoyne schlug sogar noch härtere Töne an: "Adrian ist wieder einmal aus eigener Kraft abgeflogen - er muss diese Fehler abstellen, wenn er auf diesem Level fahren möchte", schimpfte Gascoyne. "Jetzt müssen wir sicherstellen, dass wir in Indy bereit sind." Bis dahin werden sich Sutil und Albers noch einiges von ihren Chefs anhören müssen. Ersatzfahrer Markus Winkelhock verfolgte das chaotische Treiben - noch - vom DTM-Lauf in Brands Hatch.