Es war Zeit zu feiern bei Spyker. Die Korken durften knallen und jeder sagen, wofür er dankbar ist, denn das Team hatte im Qualifying von Montreal einen Meilenstein gesetzt. Es war auf die Plätze 21 und 22 gekommen, was Mike Gascoyne zu dieser Aussage veranlasste: "Auch wenn wir mit beiden Autos hinten sind, darf man glaube ich sagen, dass der Tag heute, der stärkste unserer Saison war. Im freien Training und im Qualifying waren wir nur zwei Sekunden hinter der Spitze, was zeigt, wie umkämpft die Formel 1 im Moment ist." Es war wirklich Jubelstimmung angesagt in dem kleinen niederländischen Team, denn laut Gascoyne waren auch noch beide Fahrer mit ihren Autos zufrieden.

So konnte Adrian Sutil über seinen Tag erzählen: "Gestern sind wir beim Setup etwas in die falsche Richtung gegangen, aber heute war es so viel besser." Doch auch Enttäuschung war von ihm zu hören, da er eben doch nicht so darüber jubeln konnte, Vorletzter geworden zu sein. "Wir wussten aber, dass es mit den langen Geraden und den Kerbs ein schwieriges Rennen werden würde. Aber das Feld ist so nahe zusammen und es sind nur zwei Sekunden zur Pole", ergriff er dann noch den Party-Strohhalm von Gascoyne und konnte damit doch wieder auf die feierliche Überholspur einschwenken. "Wir sind normalerweise über lange Distanzen besser und 70 Runden sind ein langes Rennen. Da es eine meiner Stärken ist, konstante Rundenzeiten zu fahren, hoffe ich, morgen gut zu sein." Ein kurzer Blick in die Streckendaten verrät übrigens, dass der Kanada GP nach Monaco das bislang zweitkürzeste Rennen des Jahres wird, was die Kilometerzahl betrifft.

Da also Sutils Überholspur nicht ganz so ins schwarze traf, kam es wie es kommen musste und Christijan Albers war nicht mit dem Auto zufrieden, obwohl es doch gerade erst einen Absatz her ist, dass Mike Gascoyne etwas anderes behauptet hat. "Gestern war es wirklich ein guter Tag, aber heute hatten wir einige Schwierigkeiten mit der Balance und es gab auch Bremsprobleme im Qualifying. Ich habe oft die Reifen blockiert, was bedeutet hat, dass ich keine gute Rundenzeit fahren konnte." Albers hofft aber auf das Rennen am Sonntag - vielleicht ja, weil es so kurz ist.