Der Renault ist nach wie vor eine Baustelle, denn der Weg bis nach vorne ist ein weiter und bis man wieder an der Spitze mitkämpfen kann, muss noch viel Arbeit erledigt werden. "Ich denke, die Hauptprobleme des Autos haben mehr mit der Aerodynamik als mit den Reifen zu tun, so wie wir am Beginn gedacht haben. Jetzt müssen wir die Probleme lösen, weil wir wissen, dass das Auto sehr schnell sein kann, aber wir haben noch nicht alles gelöst", meinte Heikki Kovalainen am Donnerstag in Montreal zu den Bauarbeiten bei Renault.

Was dabei zumindest nicht ungünstig im Weg steht, sind die neuen Flexibilitäts-Tests für die Flügel. Denn laut Kovalainen musste bei Renault dafür nichts verändert werden. Dass es die neuen Tests gibt, begrüßt der Finne. "Ich finde es gut, dass die FIA etwas unternimmt, sobald es nur kleine Zweifel gibt. Zuerst hatten wir die Sache mit den beweglichen Böden und jetzt die Flügel, die sich verbiegen. Nach Australien haben sie sogar gleich beim nächsten Rennen was unternommen. So sollte es sein", sagte er.

Noch nicht ganz so toll ist es beim Kampf gegen BMW. In Monaco war Giancarlo Fisichella zwar vor Robert Kubica, aber Kovalainen glaubt, dass auf Strecken mit weniger Abtrieb der BMW besser sein wird. "Wir wissen aber auch, dass unser Auto hier besser laufen sollte und es einen Fortschritt zu den vorigen Rennen geben müsste. Mein persönliches Ziel ist es, meinen siebten Platz aus Spanien zu verbessern", sagte er. Dabei soll ihm auch der neue Vorderflügel helfen, mit dem er sich in Monaco bereits sehr wohl gefühlt hat. "Sobald ich an David vorbei war, nach dem ersten Stopp, konnte ich viel bessere Zeiten fahren. Das Auto hat sich viel besser angefühlt, auch als ich hinten in der Gruppe war."

Da an den Problemen gearbeitet wird und das Auto sich verbessert, fand sich noch ein anderes heikles Thema, zu dem Kovalainen befragt wurde. Ob sein Jahr als Testfahrer seinen Rennqualitäten geschadet habe, wollten die anwesenden Journalisten wissen. "Ich denke, meine Rennqualitäten wurden in diesem Jahr nicht dadurch beeinflusst, dass ich ein Jahr weg von den Rennen war. Die Frage lässt sich aber nicht voll beantworten. Wäre ich voriges Jahr Rennen gefahren, dann weiß ich nicht, ob ich jetzt besser wäre", sagte der Finne. Gelernt habe er in seinem Testfahrer-Jahr jedenfalls viel, meinte er weiter und auch jetzt würden sich er und das Team ständig verbessern. Deswegen sagte er dann auch: "Ich sehe uns noch immer als Top Team. Wir haben im Moment nur nicht das passende Auto, aber das kommt wieder."

Da auch britische Kollegen zugegen waren, konnte auch das Thema Lewis Hamilton nicht ausgelassen werden. Jegliche Fragen nach der möglichen Monaco-Stallorder - die den Briten anscheinend nicht aus dem Kopf gehen will - wiegelte Kovalainen ab, war aber voll des Lobes für Hamilton. "Er macht einen fantastischen Job. Es war keine Überraschung für mich. Ich kannte ihn aus der GP2, auch wenn ich nicht gegen ihn gefahren bin. Er ist ein großartiger Fahrer und sehr konstant." Seine eigene Leistung beäugte er hingegen etwas kritischer. So hätte er einige Rennen besser machen können, meinte er. "Vor allem im ersten habe ich viele Fehler gemacht und die Resultate waren nicht so gut. Aber ich habe mich immer verbessert. In Spanien hatten wir ein gutes Resultat und das war das beste Wochenende bisher."