Noch in Monaco lag der ohnehin schon große Druck in der Formel 1 tonnenschwer auf Fernando Alonsos Schultern. Schließlich war sein Teamkollege und Neuling Lewis Hamilton das erste Mal vor ihm in der Fahrerwertung platziert. Doch der Weltmeister hielt stand. Er lieferte ein fehlerfreies Wochenende, gewann das Rennen und steht nun punktgleich mit Hamilton an der Spitze der WM. Gute Vorraussetzungen die Erfolgsserie auch in Nordamerika fortzusetzen. Zumal Alonsos Erinnerungen an Montreal durchweg positiv sind. "Ich war immer gut in Kanada. Ich habe fast immer das Podium erreicht. Allerdings hatte ich auch Glück, denn es gibt hier immer viele Ausfälle, aber mich hat es nie getroffen", sagte Alonso heute in Montreal.

Doch Zuverlässigkeitsprobleme brauchte Alonso im McLaren in dieser Saison bisher nicht zu fürchten, dann schon eher die Konkurrenz von Ferrari. Denn dass die Italiener es den Silberpfeilen wieder so einfach machen werden wie in Monaco, glaubt keiner - auch nicht Fernando Alonso. "Wir wissen, dass Ferrari in Nordamerika sehr stark sein wird. Das heißt für uns, dass wir hier noch mehr machen müssen, um zu gewinnen", sagte der Spanier, ließ aber offen, wie das "mehr" in der Praxis konkret aussehen wird.

Für Prognosen, wie stark die einzelnen Teams letztlich sein werden, sei es aber eh noch zu früh. Zuviel hänge davon ab, wie die Teams mit den superweichen Reifen zurecht kommen, die Bridgestone auch in Kanada wieder einsetzt. "Dieser Kurs wird noch anspruchsvoller für die Reifen als in Monaco, es ist also sehr unvorhersehbar, wie das Rennen laufen wird, zumindest heute noch. Morgen wissen wir mehr", glaubt Alonso.

Davon, dass Alonso mit seinem aggressiven Fahrstil, der nicht gerade als reifenschonend gilt, gegenüber anderen Fahrern einen Nachteil habe, wollte er aber partout nichts wissen. "Ich erinnere mich noch an 2005, als wir mit einem Satz Reifen im Rennen auskommen mussten. Da wurde auch vorhergesagt, dass mein Stil eine Katastrophe wäre, weil ich die Reifen zerstöre und ich habe die WM gewonnen. Dieses Jahr ist es das Gleiche und ich führe in der WM. Natürlich sind die Reifen schwerer zu fahren, aber wir werden auf jeden Fall konkurrenzfähig sein", sagte Alonso.