Australien war der Start der WM, oder war es doch Barcelona, oder findet der richtige Start erst am kommenden Wochenende in Montreal statt? Auf der Suche nach der richtigen Storyline zelebrieren manche Journalisten den mehrfachen Saisonstart, weil es anscheinend öfter als einmal beginnt, wirklich wichtig zu werden. Felipe Massa konnte zum neuerlichen Saisonstart in Kanada, nach dem er bei einem Pressegespräch gefragt wurde, nur den Kopf schütteln. "Man kann nicht sagen, hier ist der Start der Meisterschaft. Wir sind mitten in einer umkämpften Meisterschaft. Jedes Rennen kann wichtig sein, leider war das letzte nicht sehr gut für uns. Das Resultat am Ende war nicht das, was wir erwarten."

Was auf die Feststellung des schlechten Resultats folgte, war dann die Botschaft, die Ferrari in den vergangenen zwei Wochen in hoher Frequenz an die Öffentlichkeit gebracht hat: Monaco hat eine andere Charakteristik als andere Strecken und deswegen kann man das Ergebnis von dort nicht auf den Rest der Saison umlegen. "Vielleicht hat unser Auto dort nicht in die richtige Richtung gearbeitet, aber ich bin mir sicher unser Auto ist für die Strecke hier sehr gut vorbereitet. Hoffentlich war Monaco ein Einzelfall und hoffentlich sind wir jetzt wieder im Kampf mit McLaren und hoffentlich können wir mehr Punkte holen als sie", ließ Massa die Hoffnung aus sich sprechen.

Bei den Reifen ging es für den Brasilianer weniger um Hoffnung, denn einerseits haben alle die gleichen und die sieht er trotz der Wahl der superweichen nicht als problematisch an. "Es wird darauf ankommen, die Reifen in der ersten Runde aufzuwärmen und sie bestmöglich zu verwenden. Die Reifen, die wir jetzt verwenden, auch die superweichen, die wir in Monaco hatten, waren immer noch auf der harten Seite. Also wird der superweiche hier nicht schwer zu verwenden sein, was die Distanz betrifft", erklärte Massa.

Kimi Räikkönen hat das Pech in der WM zurückgeworfen, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen hat das Pech in der WM zurückgeworfen, Foto: Sutton

Schwerer sieht er da schon den Kampf um die Weltmeisterschaft, wo vier Fahrer in jedem Rennen darum eifern, den anderen Punkte abzunehmen. Laut Massa können da ein oder zwei schlechte Rennen die WM schon sehr beeinflussen. "Wenn man zwei schlechte Rennen hat, dann würde das auch die McLaren zurückwerfen. So war das bei Kimi. Er hatte in den letzten beiden Rennen kein Glück und in einer Meisterschaft wie dieser kann das schwierig sein", sagte er. Allerdings besteht dann auch die Möglichkeit, dass den anderen schlechtes widerfährt, was Räikkönen wieder nach vorne bringen könnte. Massa meint jedenfalls, dass er auch schon sein Pech gehabt hat. "Wenn ich in Australien ein gutes Quali gehabt hätte, könnte ich vorne sein."

Im stallinternen Kampf hat er mittlerweile aber die Oberhand, trotz Australien. Eine teaminterne Regelung zur Nummer 1 wollte er allerdings nicht kommentieren. Die Frage danach umschiffte er geschickt. "Es wäre am besten, beide Autos vorne zu haben, denn McLaren hat immer beide Autos vorne. Wir müssen mehr Punkte holen als McLaren." Apropos, die Ferrari und die McLaren erwartet er auch als die einzigen beiden Teams, die im Laufe des Jahres vorne kämpfen werden, vielleicht von der einen oder anderen Ausnahme abgesehen. "Vielleicht können wir in einem Rennen einen anderen Fahrer vorne sehen, aber es sind Ferrari und McLaren vorne", sagte er. Dann kann die Meisterschaft ja beginnen.