Steigerung ist die oberste Maxime in der Formel 1, deswegen haben sich viele Teams für das Jahr 2007 auch große Ziele gesetzt. Schließlich ist ja schon der Stillstand ein Rückschritt. Bei der Scuderia Toro Rosso sehen die Ziele deswegen so aus: "Zwei Punkte. Einer mehr als voriges Jahr. Ist das zu wenig? Ich sage, jeder hat das Ziel, das er verdient." Das waren die Worte des technischen Direktors Giorgio Ascanelli gegenüber dem Magazin Autosprint. Was er im Gegensatz zu Meinungen von außen nicht glaubt, ist, dass die Mannschaft in einer Phase der Verbesserung ist. "Ich denke, in Monaco hatten wir einen positiven Moment, als eines unserer Autos auf Platz neun ins Ziel kam, nachdem es als 18. gestartet war und 19 Autos ins Ziel kamen."

Er wisse nicht, ob das eine Schwalbe war, die keinen Sommer bringe, meinte Ascanelli. Nur bei einer Sache war er sich sicher: "Ich weiß, dass Super Aguri in Barcelona einen Punkt geholt hat, während wir dazu nicht in der Lage waren. Mit dem neuen Material hätten wir in den Punkten sein können, aber das ist nicht passiert." Deswegen blickt er auch ganz nüchtern auf die weiteren Möglichkeiten für den Rest der Saison. So gäbe es in den Punkterängen keinen Platz mehr, wenn alle Ferrari, McLaren, BMW und Renaults ins Ziel kommen. "Wir müssen versuchen, konstant nahe an den Punkteplätzen zu sein, um jede Chance zu nutzen", erklärte Ascanelli.

Dabei wird man sich auch dem Wettbewerb mit Red Bull stellen müssen, wobei Ascanelli Toro Rosso klar im Nachteil sieht. Der große Bruder bekomme einige Teile früher und bei Toro Rosso arbeiten lediglich 150 Menschen, erzählte er. Trotzdem hat ein kontroversielles Teil den Weg zum kleinen Team gefunden. "Wir haben jetzt den gleichen Flügel, der in Barcelona auf dem RB3 war und in Monaco haben wir ein paar zusätzliche Aufbauten verwendet. Zusätzlich haben wir neue Deflektoren und etwas am Unterboden. Keine schwarze Magie." Ascanelli musste aber auch zugeben, dass man es in Spanien mit den Entwicklungen etwas übertrieben hatte und deswegen Probleme bei der Zuverlässigkeit bekam. "Das war auch eine gute Demonstration, dass wenn man in dieser Umgebung Dinge einfach nur annimmt, man sofort den Preis dafür bezahlt."