Die Stimmung bei McLaren Mercedes könnte kurz vor dem Kanada GP besser nicht sein. Nach dem überlegenen Doppelsieg in Monaco führen beide Fahrer die WM-Wertung punktgleich an. Dennoch geriet die heile McLaren-Welt aufgrund der Stallorder-Affäre kurzzeitig ins Wanken. So war man letztlich froh, dass die FIA sich der Sache annahm und den Vorfall untersuchte, wie Mercedes Motorsportchef Norbert Haug dem sid verriet. "Wenn die FIA etwas gefunden hätte, dann hätte sie es auch geahndet. Aber da gab es nichts zu finden," sagte Haug.

Die ganze Aufregung um die angebliche Stallorder versteht Haug aber bis heute noch nicht: "Das war ein merkwürdiges Konstrukt. Am Pfingstmontag gab es keine Zeitungen und am Dienstag wurde der Sieg in Frage gestellt." Natürlich sei auch Hamilton siegfähig gewesen, "aber wenn in Monaco die Möglichkeit nicht gegeben ist, bei den Boxenstopps zu überholen, dann geht es dort eben nicht." Eine Teamhierarchie gebe es bei McLaren jedenfalls nicht: "Die Reihenfolge ist beliebig, solange einer von beiden am Ende ganz vorne ist."

Allerdings geht Haug davon aus, dass es in Montreal wieder viel schwerer für sein Team werde als in Monte Carlo. "Ferrari wird wieder stark sein, Renault kommt, BMW Sauber pusht enorm. Es besteht die Möglichkeit, dass es enger wird", sagte Haug. Ausschließen wollte er eine erneute McLaren Mercedes Dominanz wohl auch nicht.