Bei Renault wird man nicht müde zu betonen, dass die derzeitige Schwächeperiode nichts zu tun habe mit dem Abgang von Superstar Fernando Alonso vor Saisonbeginn. Die Umstellung von den Michelin-Reifen auf Bridgestone seien schuld und sonst nichts. Für den Ex-Formel 1-Weltmeister Mario Andretti ist das nur eine Ausrede. "Ich glaube, dass sie unterschätzt haben, wie wichtig das Talent des Fahrers ist und als sie mit Alonso das große Talent verloren haben, konnten sie ihn nicht ersetzen", sagte Andretti in einem Interview auf der US-Grand Prix-Website.

"Um ehrlich zu sein, die Theorie, dass der Formverlust nur mit dem Wechsel der Reifen zusammenhängt, ist in meinen Augen eine große Ausrede", so Andretti weiter. "Würde man Alonso wieder in das Auto setzen, wäre er auch damit wieder auf Anhieb schnell." Der Fehler bei Renault liegt für Andretti eher an der Philosophie, bei den Fahrern am Geld zu sparen. "Flavio Briatore ist stolz, seinen Fahrern kein Superstar-Gehalt zu zahlen, aber ich bin sicher, dass Alonso geblieben wäre, wenn sie mehr gezahlt hätten. Vielleicht haben sie geglaubt, dass ihr Auto auch so gut genug ist."

Das derzeitige Fahrerpärchen bei Renault hält der Italo-Amerikaner folgerichtig für alles andere als Superstar-tauglich. "Kovalainen ist vielleicht ein guter Rookie, aber er hat bisher wirklich nicht allzu viel Talent gezeigt. Und Fisichella ist eben...Fisichella! Egal was du ihm hinstellst, er ist nicht in der Lage damit konstant zu fahren." Wenn es nach Andretti ginge, würde er stattdessen dem amtierenden Champcar-Champion Sebastien Bourdais ein Cockpit bei Renault geben. "Wenn sie mich fragen, der Mann den sie jetzt brauchen ist Sebastien Bourdais. Für mich ist er ein unglaublich guter Rennfahrer. Er gehört in die Formel 1 und ich glaube, er würde perfekt zu Renault passen."