Fernando Alonso hat in diesem Jahr noch viel vor. Denn obwohl er nach seinem Sieg in Monaco in der WM punktegleich mit seinem Teamkollegen in Führung liegt, wird es für ihn im weiteren Verlauf des Jahres weiter aufwärts gehen, meint er. "Ich habe immer gesagt, dass mein Potential und das des Autos wirklich erst in der zweiten Jahreshälfte zu sehen sein werden, wenn ich mich voll an das Team gewöhnt habe", meinte der Weltmeister gegenüber der Gazzetta dello Sport. Hatte er seinen Konkurrenten damit nicht schon genug vorgelegt, sagte er noch das: "Zusätzlich dazu, verbessert sich McLaren traditionsgemäß in der zweiten Saisonhälfte. Es war positiv, in den ersten fünf Rennen so schnell zu sein, aber das Beste kommt erst in den letzten fünf oder sechs."

Deswegen hat er auch schon eine recht einfache Rechnung für sich aufgestellt, nach der er sich als Weltmeister des Jahres 2007 sieht. "Wenn ich so weitermache und 38 Punkte alle fünf Rennen hole, dann würde ich die Meisterschaft gewinnen. Ich hätte kein Problem damit, 76 Punkte nach zehn Rennen zu haben", erklärte er. Zu der Kritik, wonach er in Monaco nur aufgrund der Anweisungen des Teams gewonnen hätte, fand Alonso auch eine einfache Antwort. "Ich weiß, dass die britische Presse so etwas vermutet hat, aber wenn man zum ersten Boxenstopp kommt und zehn Sekunden Rückstand auf den Teamkollegen hat, dann ist es schwer, ihn zu überholen, wenn man später stoppt."

Die Frage, wer denn nun im Team die Nummer eins ist, ließ er auch nicht ganz unbeantwortet. Zwar gestand er McLaren zu, dass aufgrund der momentanen Punktgleichheit noch gar nichts zu entscheiden sei, er erklärte aber auch. "Der Sieg in Monaco war in dieser Hinsicht schon wichtig, also muss ich diesen Vorteil jetzt nutzen." Stellt sich nur die Frage, wie er das jetzt tun will, denn für die Rennen in Nordamerika sieht er nach wie vor die Ferrari im Vorteil. Nur eines bewertet er als einen möglichen ausgleichenden Faktor: die Reifen. "Hoffen wir, dass es genug ist, um die Dinge auszugleichen, vor allem in Indianapolis, einem Kurs, der vor allem die Charakteristiken der Ferrari zu bevorzugen scheint - so wie in Australien, als sie praktisch unschlagbar waren."