Nach einem Doppelsieg sollte die Stimmung glänzend sein, erst Recht nach einem Doppelsieg in Monaco. Trotzdem gab es für McLaren am Montag einen Dämpfer: niederschlagende Kritik in der heimischen Presse und die Ankündigung einer FIA-Untersuchung. Nur einen Tag später schien aber wieder die Sonne: die FIA entlastete das Team, es gab keine Stallregie. Jetzt kann es nach Montreal gehen. Eine Wiederholung der Dominanz von Monaco erwartet aber auch das Team selbst nicht.

"Der Grand Prix von Kanada wird ein ganz anderes Rennen als das in Monaco. Von der langsamsten und engsten Strecke im Kalender kommen wir nun auf einen Kurs mit langen Vollgasgeraden und Bremszonen", betont Martin Whitmarsh. "Der MP4-22 war in Monte Carlo unglaublich gut, doch die Streckencharakteristik in Montreal ist eine ganz andere und deshalb reisen wir mit anderen Erwartungen nach Kanada." Das Ziel bleibt natürlich das gleiche: "Wir wollen um den Sieg kämpfen und unsere Spitzenplätze in beiden WM-Wertungen behaupten, doch das wird diesmal nicht so einfach werden."

Auch die Fahrer erwarten einen harten Kampf. "Unser Auto wird in Montreal mit weiteren Verbesserungen ausgestattet sein", so Fernando Alonso, der bis 2006 kaum Erfolgserlebnisse auf der Murmeltierinsel in Montreal feiern durfte. "Bevor ich letztes Jahr in Kanada gewann, waren meine Ergebnisse dort nicht berauschend, umso mehr freute ich mich über meinen Sieg."

Für Lewis Hamilton wird es in Montreal wieder schwieriger. Nach Barcelona und Monaco, zwei Strecken die er sehr gut kannte, geht es wieder auf eine unbekannte Strecke. "Ich kenne den Circuit Gilles Villeneuve bisher nur vom Anschauen", sagt er. "Es sieht so aus, als bietet er ein paar Überholmöglichkeiten und das gefällt mir. Auf meinen ersten Runden werde ich mich darauf beschränken, die Strecke und ihre Besonderheiten, wie das niedrige Grip- Niveau, die langen Geraden und das harte Abbremsen, kennen zu lernen." Von Australien bis Bahrain hat er aber schon einmal bewiesen, dass er auch auf ihm zuvor unbekannten Strecken ganz vorne mitmischen kann.